Mark Webbers Heimrennen in Melbourne war von allerlei Problemen behaftet, schon vor dem Start ging es los: Die Telemetrie seines RB9-Boliden setzte aus und der Australier musste den Start mehr oder weniger 'blind' angehen. Außerdem musste Webber in den ersten 20 Runden auf den Einsatz seines KER-Systems verzichten. Beim Start fiel er von Startplatz zwei auf P7 zurück. Red Bulls Teamchef Christian Horner beschuldigte nun McLaren für den Schlamassel. "Man muss McLaren fragen, warum die ECU nicht funktionierte, weil er keine Telemetrie hatte", wurde Horner in Melbourne zitiert. "Das müssen sie in den Griff bekommen, denn während der Testfahrten sorgte dies für einige Probleme."

Der Konter von McLaren ließ nicht lange auf sich warten. Der Fehler sei durch die Systeme von Red Bull und nicht durch die eigene ECU entstanden. Das habe eine Untersuchung nach dem Rennen ergeben. "Es gab ein Problem mit Mark Webbers Datensystem in der Garage während der Einführungsrunde", sagte MES-Geschäftsführer Peter van Manen gegenüber Autosport. "Die ECU des Autos war in Ordnung. Aber wir bedauern jegliche Störung, die Mark während der Vorbereitung auf den Rennstart hatte. Wir werden weiter mit dem Team daran arbeiten, um eine Wiederholung zu verhindern."

Gemeint ist das elektronische Einheitsbauteil von McLaren Electronic Systems (MES), das alle Teams an Bord haben müssen. Während der Winter-Tests sorgte für Schwierigkeiten, dass MES bereits die Version für die 2014er Turbogeneration verwendete, die aktuellen Autos aber nicht mit der Elektronik zurechtkamen. Van Manen hatte anschließend versprochen, dass die Probleme bis zum Saisonauftakt bereinigt seien: "Die FIA, die Teams, die Motorenhersteller und McLaren Electronic Systems arbeiten zusammen daran, sicherzustellen, dass die Systeme beim Saisonstart in Melbourne funktionieren."