Zu nass, zu dunkel, zu gefährlich. Die Formel 1 ging beim Saisonstart baden. Kann passieren, gegen den Wettergott ist selbst die Königsklasse des Motorsports machtlos.

Aber hätte es überhaupt so weit kommen müssen? Wie wäre es gewesen, wenn das Qualifying nicht erst um 17:00 Uhr Ortszeit begonnen hätte, sondern wie gewohnt drei Stunden früher? Klar, für die europäischen Formel-1-Fans hätte das eine noch kürzere Bettruhe bedeutet, doch das dritte Freie Training zu genau dieser Ortszeit fand ohne Probleme bei nassen Bedingungen statt...

Action gab es auf der Strecke nur auf zwei Beinen, Foto: Sutton
Action gab es auf der Strecke nur auf zwei Beinen, Foto: Sutton

Auch mit der Verschiebung auf Sonntagvormittag ist natürlich die F1-Welt nicht untergegangen. Im Gegenteil: Die Aufmerksamkeit wurde durch das abgebrochene Qualifying sogar noch erhöht. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack haften.

Schließlich zeigt das Beispiel Melbourne ein ganz anderes Problem auf: Bequeme TV-Zeiten für den europäischen Hauptmarkt sind erwünscht, Rennen dort aber zunehmend nicht - dann geht man lieber die Gefahr eines wegen Regens und Dunkelheit verschobenen Qualifyings ein.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone sollte daraus eine Lehre ziehen: Gegen Petrus kommt selbst er nicht an. Hoffentlich hat Bernie die Warnung verstanden. Die F1-Welt musste bei den Dämmerungsrennen ohne Flutlicht ohnehin überraschend lange auf den Warnschuss warten. Aber was macht Bernie, wenn der Wettergott seine Muskeln einmal am Sonntag spielen lässt?