Während die restliche F1-Welt weiter gespannt auf die Fortsetzung und den Ausgang des verschobenen Qualifyings am Sonntagmorgen wartet, ist es für sechs Herren schon vorbei - unter ihnen findet sich auch Esteban Gutierrez, der sich kurz vor dem Ende von Q1 auf dem nassen Asphalt in die Streckenbegrenzung drehte und im beschädigten C32 anschließend nicht weiterfahren konnte: Das resultierte in einem enttäuschenden 18. Startplatz für das Rennen. Nach seinem Abflug suchte der Rookie trotz des starken Regens in Melbourne jedoch keine Ausflüchte: "Die Bedingungen sind ja für alle von uns gleich - es war ganz einfach ein Fahrfehler von mir und es tut mir leid für das Team."

Besonders schade sei der Unfall, da er eigentlich gut mit dem Boliden zurecht gekommen sei, beteuerte der Mexikaner. "Eigentlich hatten wir heute ein starkes Paket und die Balance hat auch gestimmt - am Ende muss ich den Fehler also bei mir suchen", fand der Sauber-Pilot ehrliche Worte. Wichtig sei es nun aber, sich trotzdem nicht zu sehr zu grämen und nach vorne zu blicken. "Ich muss positiv bleiben, aber heute war es wirklich sehr schwierig und nicht unbedingt das beste Wetter für den Start in die Saison", so Gutierrez, der glaubte, trotzdem schon ein ganz gutes Gefühl für sein Auto im Albert Park gefunden zu haben. "Ich habe mich beim Fahren wohlgefühlt und in Zukunft passiert mir so etwas hoffentlich nicht mehr."

Grand Prix beenden oberstes Ziel

Für das Rennen nannte er ein klares Ziel: "Ich will das Beste aus unserem Potenzial herausholen und den Grand Prix beenden." Von Teamchefin Monisha Kaltenborn erhielt der Jungspund trotz seines Fehlers Rückendeckung. "Es war unglücklich mit Esteban, denn seine Zeiten sahen eigentlich gut aus und auch im Training war er bei den Bedingungen gut dabei. Folglich ist es ärgerlich, dass er so die Kontrolle verliert und das Zeittraining für ihn dann vorbei ist", sagte die Österreicherin. Dass das Team und Gutierrez ob der diffizilen Bedingungen aber mit ihren Nerven zu kämpfen gehabt hätte, glaubte sie nicht. "Das ist alles nicht so schlimm - aber kalt ist es und das nasskalte Wetter setzt einem schon zu", lachte die fröstelnde Teamleiterin.

Allgemein seien Rückschlüsse auf die Performance noch schwierig. "Wir werden sehen, was jetzt rauskommt, aber heute haben die Bedingungen so schnell gewechselt, da konnte man manchmal gar nicht schnell genug reagieren." Nur schlecht sei das jedoch nicht, besonders aus Sicht der Fans. "Auch macht es das Rennen für morgen jetzt vielleicht besonders spannend", wollte Kaltenborn das Positive am chaotischen Samstag sehen. Eine Hackordnung sei auf Grund der Eindrücke im Regen allerdings nicht auszumachen. "Man kann noch nicht sagen, wo man steht, die Bedingungen und die Strecke hier machen Prognosen schwierig", so die Teamchefin, die fand: "Wir müssen mindestens noch ein Rennen abwarten, bis wir sagen können wo wir im Vergleich zu den anderen stehen."