Giedo van der Garde hatte sich seinen ersten Freitag in der Formel 1 mit Sicherheit anders vorgestellt. Gerade für Rookies ist es wichtig, in den Trainings die Strecke kennen zu lernen und viele Kilometer zu sammeln, doch der Caterham-Pilot erwischte keinen guten Start in sein F1-Abenteuer. Im Verlauf der beiden Trainings legte van der Garde gerade einmal 29 Runden zurück - andere Piloten fuhren allein in einer Session mehr als der Niederländer. Vormittags verteilte er 18 Runden auf zwei Runs, nachmittags war dann schon nach 11 Umläufen Feierabend: Van der Garde landete im Kiesbett, musste abgeschleppt werden und den Tag vorzeitig beenden.

"Das 2. Training startete okay", so der 27-Jährige. "Beim ersten Run hatte ich etwas Untersteuern, aber für den zweiten Lauf konnten wir das ausräumen. Leider blockierte dann das Heck meines Autos in Kurve 3 und ich landete im Kiesbett. Das Anti-Stall-System schaltete sich ein, bevor ich wieder rausfahren konnte und das beendete meinen Nachmittag." Van der Garde musste sich in der Zeitentabelle beide Male mit dem letzten Platz begnügen, zu Sebastian Vettels Bestzeiten fehlten jeweils rund fünf Sekunden. "Wir müssen morgen das Beste aus dem 3. Training herausholen", ließ sich van der Garde nicht Bange machen. "Ich freue mich darauf und das alles gehört eben zum Lernprozess dazu."

Teamkollege Charles Pic kämpfte unterdessen hart mit der Marussia-Konkurrenz und musste sich Jules Bianchi und Max Chilton zumindest im 1. Training geschlagen geben. "Wir wussten, wo wir zu Beginn der Saison im Vergleich zu den anderen Teams stehen, deshalb war das heute keine große Überraschung für uns", so Pic. Der Franzose weiß, dass das Team noch einiges an Arbeit vor sich hat, vor allem beim Umgang mit den Medium-Reifen: "Wir müssen daran arbeiten, die maximale Performance aus diesen Reifen herauszuholen. Im 2. Training absolvierten wir ein paar längere Runs auf den Mediums, bevor die Supersofts zum Einsatz kamen. Der Verschleiß auf dieser Mischung war ganz gut, vor allem bei den Longruns."