Die neue Formel-1-Saison 2013 begann fast schon standesgemäß mit einer Bestzeit von Sebastian Vettel im Red Bull. Nach einem gemächlichen Beginn steigerte sich das zweite Freie Training im Verlauf der Session zu einem munteren Schlagabtausch.

Die Premieren: Daniel Ricciardo eröffnete die Formel-1-Saison 2013 kurz nach dem Erlöschen der roten Boxengassenampel. Der Toro-Rosso-Pilot fuhr als erster der 22 Piloten auf die Strecke im Albert Park von Melbourne. Die erste komplette Runde fuhr McLaren-Neuzugang Sergio Perez in 2:02.738 Minuten. Nach einer schier endlosen Wartezeit von fast 40 Minuten war es erneut Ricciardo, der in 1:36.089 Minuten, die erste ernstzunehmende Zeit des Jahres fuhr. Die erste Rundenzeit eines der Toppiloten erzielte Kimi Räikkönen in 1:29.029 Minuten.

Die Zwischenfälle: Der erste Abflug der neuen Saison ließ bis zwei Minuten vor Trainingsende auf sich warten - dann verlor Paul di Resta beim Anbremsen seinen Force India auf einer schmutzigen Stelle und drehte sich ins Kiesbett. Der Schotte konnte sich jedoch aus eigener Kraft daraus befreien.

McLaren sucht noch nach der Form, Foto: Sutton
McLaren sucht noch nach der Form, Foto: Sutton

Die Technik: So wenig die Autos in der ersten Hälfte des Freien Trainings im Einsatz waren, so viel war an den Boxen los. Es wurde munter mit flow-viz Farbe gesprüht und bei Lotus griffen die Mechaniker sogar zu schwerem Schleifgerät, um dem schwarzen Auto bei passender Geräuschkulisse unter der Motorabdeckung den letzten Schliff zu verleihen.

Die Platzierungen: In 1:27.211 Minuten fuhr Sebastian Vettel die erste Bestzeit der neuen Saison. Hinter ihm reihten sich zwei rote Verfolger ein: Felipe Massa kam mit einer Zeit von 1:27.289 Minuten nah an die Bestmarke des Deutschen heran. Auch der zweite Ferrari-Pilot Fernando Alonso war nur ein paar Zehntel langsamer. Mit Lewis Hamilton setzte auch ein Mercedes-Fahrer ein Ausrufezeichen als Fünfter. Mark Webber, Kimi Räikkönen, Nico Rosberg und Adrian Sutil rundeten die ersten Acht ab.

Die Analyse: Freie Trainings sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen - erst recht am ersten Rennwochenende auf einer noch ziemlich staubigen Strecke im Albert Park. Nichtsdestotrotz beweist das Ergebnis des ersten Trainings, dass sich im Winter nicht allzu viel am Kräfteverhältnis verändert zu haben scheint. Mit Red Bull, Ferrari, Mercedes und Lotus finden sich die üblichen Verdächtigen am vorderen Ende der Zeitenliste wieder. Nur McLaren lässt noch etwas auf sich warten, das ist nach den Eindrücken der Wintertests jedoch keine große Überraschung. Was all diese Zeiten wert sind, erfahren wir allerdings erst am Samstag im Qualifying. Vorher bekommen wir im 2. Training jedoch einen weiteren Indikator zu sehen. Es bleibt spannend.