Niemand weiß so genau, wie die Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung zwischen Romain Grosjean und Lotus nach dem Ende der vergangenen Saison aussahen. Warf der Schweizer mit französischer Rennlizenz seinen hohen Grundspeed in die Waagschale und gelobte er, seine Fehlerquote zu senken? "Ich musste versprechen, dass ich hart arbeiten und konstant sein werde. Eigentlich war ich aber derjenige, dem es am meisten wehtat, wenn etwas schiefgegangen ist. Daher habe ich eher versprochen, Dinge zu tun als Dinge nie wieder zu tun. Das werde ich", erklärte Grosjean gegenüber der offiziellen Webseite der Formel 1.

Damit will der 26-Jährige auch sein Bild in der Öffentlichkeit gerade rücken und betont, dass es für ihn abseits der allzu präsenten Zwischenfälle auch zahlreiche glanzvolle Momente gab. "Es passiert nicht sehr oft, dass ein Fahrer in seiner ersten vollen Saison drei Podiumsergebnisse abliefert und zwei Mal um den Sieg kämpft", meinte Grosjean. "Das ist eine ziemlich gute Empfehlung für jeden Fahrer - nicht nur einen Rookie. Es ist wahr, dass es viele Gespräche über meine Zwischenfälle gab, aber kaum jemand spricht darüber, was ich erreicht habe. Ich hatte einige sehr gute Rennen und habe damit gezeigt, dass ich es kann. Hoffentlich zeigt diese Saison, dass das Team und ich richtig lagen."

Sein oftmals ungestümes Vorgehen begründete Grosjean damit, dass er sich nach seinem ersten, kurzen Formel-1-Gastspiel 2009 an der Seite von Fernando Alonso doppelt beweisen wollte, da er damals neben seinem starken Teamkollegen keine gute Figur abgab. Das sollte ihm nicht noch einmal passieren. Für die bevorstehende Saison hat sich Grosjean drei Dinge vorgenommen: "Konstanz, Leistung und Gründe zu haben, warum ich am Ende der Saison stolz auf mich sein kann."

Mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen kommt er gut klar, auch wenn dieser nicht für seine Eloquenz bekannt ist. "Wir arbeiten ziemlich gut zusammen. Er hat die Erfahrung, das ist gut", meinte Grosjean. "Unsere Fahrstile sind verschieden, aber das Gefühl und die Anmerkungen sind ziemlich die gleichen, sodass die Ingenieure wissen, dass wenn etwas für den einen funktioniert, die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass es auch beim anderen funktioniert", nannte er einen großen Vorteil, den Lotus genießt. "Das macht die Dinge viel einfacher."