Zwar trat Mercedes nach zwei Tagesbestzeiten bei den Wintertests in Barcelona auf die Euphoriebremse, dennoch reiste das Team voller Selbstvertrauen nach Australien. Immerhin tritt Mercedes 2013 mit der stärksten Fahrerpaarung an, glaubt man Teamchef Ross Brawn: "Ich denke, dass wir die beste Fahrerpaarung haben. Beide werden sich bis ans Limit pushen."

Brawn hält große Stücke auf seine beiden Piloten, allen voran Nico Rosberg. "Wenn wir ehrlich sind, hat Nico sein Können bereits gegen Michael [Schumacher] bewiesen. Er stellt einen neuen Maßstab für Lewis dar. Ich erwarte beide Fahrer auf einem ähnlich hohen Niveau", so der Brite. Dass der Beweis für diese Behauptung erst erbracht werden muss, ist ihm durchaus klar.

"Der Beweis steht noch aus und ein Fahrerkaliber wie Lewis stellt für Nico durchaus eine Herausforderung dar, aber er hat schon einige Herausforderungen gemeistert und ich erwarte, dass er auch diese gut handelt", erklärte Brawn. Während sich Rosberg in den drei vergangenen Jahren bereits bewährt hat, brachte Hamilton mit seinem Wechsel neuen Schwung ins Team. Laut Brawn füllt Hamilton die Lücke, die Schumacher hinterlassen hat, perfekt aus.

"Natürlich entsteht ein großes Loch, wenn ein Fahrer wie Michael das Team verlässt. Aber Lewis hat diese Lücke perfekt ausgefüllt - auf seine eigene Weise", betonte der Mercedes-Teamchef. Trotz seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Schumacher bei verschiedenen Teams war es Brawn wichtig, keinen Klon des Rekordweltmeisters zu engagieren. "Ich wollte einen Fahrer, der sein eigenes Ding macht. Lewis hat mit seiner Herangehensweise an die Dinge und seiner Zusammenarbeit mit den Ingenieuren frischen Wind ins Team gebracht und darüber bin ich sehr froh", verriet Brawn.

Dabei war ihm bewusst, dass es eine Zeit dauern würde, bis sich Fahrer und Team aufeinander eingespielt haben. "Und wir lernen immer noch dazu, aber die Testfahrten liefen sehr gut, nicht nur was die Performance auf der Strecke anging, sondern auch die Beziehung zwischen den Piloten. Die beiden verbindet eine Freundschaft. Natürlich wird es Momente geben, wo diese Freundschaft in den Hintergrund rückt, denn beide sind Konkurrenten. Aber genau das wollen wir - wir wollen Piloten, die einander herausfordern und zwar auf eine konstruktive Weise."