Nächster Halt: Albert Park! Alle freuen sich auf die Saison 2013 - wie sind Deine Gefühle?
Romain Grosjean: Ich freue mich schon ganz genauso auf die Saison. Für uns war es ein guter Winter und wir haben ziemlich viel von dem geschafft, was wir erreichen wollten, auch wenn die Bedingungen nicht immer einfach waren. Wir sind für den Albert Park bereit. Außerdem ist es eine meiner Lieblingsstrecken, es wird also toll, dort in die Saison zu starten und unser Bestes zu geben.

Der E20 hat euch letztes Jahr gut durch das Jahr getragen - wie fühlt sich der neue Bolide im Vergleich an?
Romain Grosjean: Er ist die gute Fortsetzung des E20 und sicher ein Schritt nach vorne. Das Team hat hart gearbeitet und gibt sein Bestes, um uns ein gutes Auto zu geben. Zwar wird die Antwort erst nach dem Qualifying in Melbourne klar sein, aber bei den Wintertests sahen wir schnell aus. Zu den Rennwochenenden ist das aber immer ein Unterschied, also schauen wir einmal, was das erste Rennen uns bringt. Hoffentlich wird es eine positive Überraschung, so wie es auch letztes Jahr schon der Fall war. Ich bin mir sicher, wir können eine gute Saison haben.

Mit Startplatz drei hast Du selbst letztes Jahr in Australien überrascht. Und das obwohl Du auf dem Kurs zuvor nie gefahren bist. Wie sind Deine Eindrücke vor dem Auftakt 2013?
Romain Grosjean: Ich habe nun natürlich viel mehr Erfahrung als noch im letzten Jahr und ich freue mich auf die ganze Saison. Ich werde versuchen, gemeinsam mit dem Team die ganze harte Arbeit zusammenzufügen und diese in gute Leistungen auf der Strecke umzumünzen. Ich gehe mit viel Zuversicht in die Saison. Letztes Jahr gab es einige Höhen und Tiefen, nun ist der Plan aber, die Performance hochzuhalten, sodass ich auch etwas Konstanz zeigen und bringen kann, denn das braucht man immer. Wir wissen, was wir wollen und haben darüber im Winter viel gesprochen - nun gehen wir mit einer klaren Richtungsvorgabe in die neue Saison.

Romain Grosjean hat im E21 viel vor, Foto: Sutton
Romain Grosjean hat im E21 viel vor, Foto: Sutton

Wie viele Vorteile wird die Kontinuität mit sich bringen?
Romain Grosjean: Ich denke, aufeinanderfolgende Saisons, egal in welcher Klasse, sind immer aus zwei Gründen besonders gut. Einerseits beim Blick auf das Fahren selbst. Wenn man in die Saison startet, kennt man dann schon die Strecken, die Autos, wie man ein Rennwochenende anzugehen hat und wie es funktioniert - und auch, was man tun sollte und was lieber nicht. Dann gibt es die Kontinuität innerhalb des Teams, die auch ein sehr wichtiger Punkt ist. Wir kommen nun nach Melbourne und kennen bereits das Set-Up, das wir letztes Jahr genommen haben. Daran können wir anknüpfen. Alle Ingenieure sind dieselben und der Weg, wie wir an die Daten herangehen, ist bekannt. Von diesem Standpunkt aus gesehen können wir gut operieren und alles beibehalten, was wir bereits gelernt haben. Bei den Testfahrten hatte ich zudem einmal die Chance, mit Kimis Ingenieuren zusammenzuarbeiten, was auch sehr gut war. Wir sind ein Team, arbeiten zusammen - es gibt keine Geheimnisse zwischen uns oder etwas, das nicht geteilt wird.

Du bist nun schon eine Zeit lang beim Team. Wie ist die Stimmung an den Boxen, so kurz vor dem Start der Saison - und wo liegen eure Stärken?
Romain Grosjean: Dieses Team besitzt so viel Geschichte. Bereits vor langer Zeit ging das Projekt los, seitdem wurden drei Konstrukteurstitel gewonnen und hoffentlich kommen in Zukunft noch mehr dazu. Die Schlüsselfiguren hier wissen, wie man ein gutes Auto baut und über die letzten vier Jahre hat das Team viel Aufwind mitgenommen. Unser Ziel ist es natürlich, höher und weiter zu streben, aber ich denke auch, dass es realistisch ist, zu sagen, dass wir das alles erreichen können.

Es ist heuer auch Deine zweite Saison mit Kimi als Teamkollege. Ihr seid euch auf der Strecke bei den Rennen ja manchmal schon ganz schon nahe gekommen. Wie gehst Du die Saison und die Zusammenarbeit mit ihm an?
Romain Grosjean: Kimi ist ein guter Teamkollege und unser Verhältnis ist in Ordnung. Wir sind beide recht schnell, also loten wir immer auch die Grenzen aus. Bei den Meetings mit den Ingenieuren teilen wir alle Informationen, die uns helfen können, um bessere Leistungen abzurufen und auf der Strecke pushen wir uns gegenseitig hart. Das läuft aber immer fair und voller Respekt ab.

Nach den Wintertests ist es sehr schwer, all diese Dinge richtig vorherzusehen - aber wo würdest Du gerne stehen, wenn es in Australien nun endlich losgeht?
Romain Grosjean: Darüber habe ich schon eine Menge nachgedacht - eine richtige Antwort habe ich bis zum ersten Qualifying aber wohl nicht. Natürlich will man immer ganz vorne sein, das ist das Ziel und wir geben unser Bestes, damit das Auto es auch verwirklichen kann. Aber so lange auch ich mein Bestes geben kann, werde ich damit zufrieden sein.