Während seiner Karriere steuerte Michael Schumacher Boliden mit bis zu 900 PS, jetzt schraubt er zurück auf eine Pferdestärke. Zusammen mit seiner Frau Corinna genießt er seinen Ruhestand in der Schweiz. Die Rollenverteilung wird umgedreht: Der Rekordweltmeister hilft nun seiner Gattin, ihre Kollektion von Pferdedecken richtig zu vermarkten, und reitet mittlerweile selbst - auch bei Turnieren. Über seine Zukunft macht sich der Mercedes-Markenbotschafter noch nicht zu viele Gedanken, nur eines ist klar: Als Formel-1-Experte wird er nicht in das Fahrerlager zurückkehren.

"Ich habe meine Zeit seit Januar so verbracht, wie ich es am liebsten tue: ganz viel gemeinsam mit der Familie und aktiv. Frei und ohne Verpflichtungen zu sein, das habe ich sehr genossen", sagte Schumacher gegenüber der Bild am Sonntag. Als Fahrer konnte er sich auf die Unterstützung einer ganzen Hundertschaft von Mechanikern und Technikern verlassen, nun findet er sich selbst in der Unterstützer-Rolle wieder: "Meine Frau unterstützt mich seit vielen Jahren uneingeschränkt, da ist es selbstverständlich, dass ich für sie das Gleiche tue. Sie ist ja nicht nur als Reiterin und Züchterin aktiv, auch ihre Pferdedecken sind in der Szene voll eingeschlagen."

Mittlerweile hat er selbst den Spaß am Reiten gefunden und reitet auch bei Turnieren mit. Habe er es zu Beginn nur seiner Frau wegen gemacht, sei es mittlerweile sehr interessant. Weniger spannend fände er einen Job als Formel-1-Experte nach dem Vorbild anderer Ex-Formel-1-Piloten: "Als sogenannter Experte durch die Fahrerlager dieser Welt zu tigern, das wäre nicht mein Ding. Erstens ist die Formel 1 so schnelllebig, dass ja sogar ich eigentlich schon weit weg bin; insofern ist das oft Stochern im Nebel, und das liegt mir nicht. Und zweitens wäre ich dann ja wieder nicht mit meiner Familie zusammen. Da wäre ich besser weitergefahren, das hätte mehr Spaß gemacht."