"Ich sehe keinen Grund, warum ich nicht eines Tages stark genug sein könnte, um an der Spitze zu kämpfen", ist Davide Valsecchi überzeugt. Im Moment fristet der Italiener seine Zeit als Ersatzfahrer bei Lotus, obwohl er 2012 die Meisterschaft in der GP2 gewann. "Ich habe in der GP2 gewonnen und auch den Sieg in Monte Carlo geholt. Es war alles erreicht. Da ich nicht genügend Budget zur Verfügung habe, bin ich jetzt Reservefahrer."

Davide Valsecchi will vorne mitfahren, Foto: Sutton
Davide Valsecchi will vorne mitfahren, Foto: Sutton

So schlimm wie viele andere sieht er seine Situation aber nicht, denn mit Lotus erhält er sowohl im Simulator als auch durch Testfahrten die Chance, sich zu einem besseren Rennfahrer zu entwickeln. "In der GP2 war es nicht schwierig, mich in den Top-5 zu platzieren - Gewinnen war wieder eine andere Sache. Aber in der Formel 1 herrscht ein ganz anderes Niveau", erklärte der Italiener. Sein Jahr als Ersatz-Pilot will er nutzen, um an sich selbst und an seinem Fahrstil zu arbeiten. "Wenn ich dieses Jahr abgeschlossen habe, hoffe ich, so gut wie Kimi Räikkönen zu sein - das ist mein Ziel."

Wichtig ist ihm dabei, nicht einfach nur mitzufahren, sondern wirklich konkurrenzfähig zu sein. "Mein Ziel ist nicht die zweite Reihe, ich will um den Sieg fahren. Wenn ich bereit bin, hoffe ich, dass Lotus mir eine Chance geben wird", so Valsecchi. Zunächst ist er aber einfach dankbar, dass ihm das Team die Chance gegeben hat, sich als Testfahrer zu beweisen und weiterzuentwickeln. "Wenn ich eines Tages der beste Fahrer der Welt bin, werde ich mich daran erinnern, dass Lotus mir die Chance gegeben hat."

Problematisch an der momentanen Situation ist für den amtierenden GP2-Champion, dass er die Rennen nur ansehen, selbst aber nicht fahren kann. Ein Einsatz im Sportscar oder anderen Serien kommt aber nicht infrage. Der Italiener würde sich aber über eine generelle Änderung der Testregelung freuen, denn momentan sieht er die Testmöglichkeiten für einen jungen Piloten nicht groß genug. "Es wäre eine Idee, die erste Session am Freitag nur für junge Fahrer auszulegen, oder vielleicht der Einsatz eines dritten Autos", schlug der Italiener vor.