Eigentlich war vorgesehen, dass Kimi Räikkönen am Samstag in Barcelona wieder ins Geschehen eingreift. Am Morgen erklärte der Weltmeister von 2007 allerdings, dass er sich nicht fit genug fühle, um zu fahren. Damit war die Chance für Davide Valsecchi da. "Heute Morgen um 8:45 Uhr habe ich erfahren, dass ich fahren darf", strahlte der Italiener über seine Überraschung.

Grundsätzlich stellte das kein Problem dar, denn der Ersatzpilot war die gesamte Zeit vor Ort und nahm auch an allen Briefungs und Besprechungen teil, alle wichtigen Elemente, die es zum Rennfahren braucht, sind aber bereits in Australien. "Ich musste alles von Kimi benutzen. Angefangen beim Sitz, über die Schuhe, hin zur feuerfesten Unterwäsche und dem Rennoverall", verriet der Italiener. Lediglich die normale Unterwäsche war keine Leihgabe des Finnen.

Valsecchi nahm es aber mit Humor. "Ich sagte: das ist der Sitz eines ehemaligen Weltmeisters, also wird er sicher schnell sein." Kleine Ausbesserungsarbeiten wurden zwar noch vorgenommen, perfekt war der Sitz aber nicht. "Für ein oder zwei Tage kann man auch mal ein bisschen leiden", nahm es der Italiener aber gelassen.

Unabhängig von der nicht ganz idealen Sitzposition konnte er den Test aber sehr genießen und erkannte - trotz nur 16 Runden durch ein technisches Problem - Positives. "Ich war stark genug, um bei der Gruppe zu sein, das heißt, ich bin stark genug für die Formel 1", machte er keine Umschweife. Fraglich sei aber, ob er in der Lage sei, unter die Top-5 zu fahren und mit dem Champion zu kämpfen.

Eine Bilanz in Sachen Lotus konnte der Italiener aber dennoch ziehen. "Wir hatten heute normale Bedingungen und wenn man Sprit und die anderen Faktoren miteinrechnet, ist das Auto auf jeden Fall konkurrenzfähig", freute sich der Ersatzmann, der laut eigenen Aussagen noch nicht am Maximum angelangt war.