Zuletzt rankten sich die Spekulationen eigentlich um Force India, denen nachgesagt wurde, im Falle einer Verpflichtung von Jules Bianchi, der bekanntlich zum Nachwuchsprogramm der Scuderia gehört, ab 2014 von Mercedes- auf Ferrari-Motoren zu wechseln. Die Inder entschieden sich nun jedoch für Adrian Sutil und gegen Bianchi, der daraufhin den Absprung zu Marussia schaffte, um dort den in Finanznöten steckenden Luiz Razia zu ersetzen. Auch dem britisch-russischen Rennstall drängten die Gerüchteköche im Fahrerlager der Testfahrten von Barcelona im Zuge dessen nun Motoren-Spekulationen auf. Die Zeichen beim aktuellen Zulieferer Cosworth stehen kommende Saison immerhin auf F1-Abschied, eine Unterstützung durch Ferrari-Aggregate ab 2014 gilt daher als nicht unwahrscheinlich.

Zusätzlich befeuert wurden die Gedankenspiele durch ein Statement Ferraris, das das Team bezüglich Bianchi nach dessen Marussia-Wechsel veröffentlichte: "Wir werden ihm all unsere nötige Unterstützung zukommen lassen, einhergehend mit dem, was sein neues Team braucht." Graeme Lowdon, seines Zeichens Geschäftsführer bei Marussia, widerspricht jedoch der These, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Verpflichtung Bianchis und den Aggregaten für die Saison 2014 gibt. Gleichwohl bestätigte der Brite, dass man sich auf dem Motorenmarkt derzeit umschaue, da man selbst nicht mehr von einem weiteren Engagement Cosworths ausgehe. "Die Diskussionen um die Motoren finden in unserem Team genauso statt wie bei allen anderen auch."

"Wir reden aber mit allen Herstellern", sagte Lowdon, der mit Bezug auf Bianchi jedoch klarstellen wollte: "Dabei ging es einfach nur darum, einen jungen Fahrer ins Auto zu setzen, von dem wir denken, dass er eine gute Zukunft hat." Dass die Bianchi-Verpflichtung sich bezüglich einer Partnerschaft mit Ferrari jedoch sicher nicht negativ auswirken wird, räumte auch der Brite ein. "Schaden kann es bei den Verhandlungen bestimmt nicht, das ist schon richtig - ein zentraler Pluspunkt für seine Verpflichtung war es jetzt aber nicht", so der Marussia-Mann mit Blick auf seinen neuen Schützling. Lowdon fügte hinzu: "Dass er so ein gut strukturiertes Umfeld hat, ist natürlich attraktiv. Er ist sehr schnell und gut vorbereitet und dass er zuletzt [bei den Tests für Force India] im Auto saß, ist auch hilfreich, da die Saison bald losgeht."