Barcelona, 12 Uhr Ortszeit platzte die nicht mehr ganz geheime Bombe: Adrian Sutil kehrt zu Force India zurück. Warum die offizielle Bekanntgabe trotz der monatelangen Gerüchte so lange gedauert hat, weiß selbst der Deutsche nicht. "Von unserer Seite gab es keinerlei Probleme, daher muss man Force India dazu befragen", erklärte Sutil. Er selbst hat nie an seiner Rückkehr in die Formel 1 gezweifelt.

"Ich bin ein optimistischer Mensch und hatte immer das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist. Ich hatte mehre Optionen, am Ende hat mir ein Team die Chance gegeben und hier bin ich", erzählte Sutil. Seine Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung hat er hinter sich gelassen, auch wenn seine 18-monatige Bewährungsstrafe noch andauert. "Jeder verdient eine zweite Chance, denn jeder Mensch macht Fehler im Leben. Wenn man keine Fehler macht, kann man auch nicht wachsen", stellte er klar.

Für ihn gibt es im aktuellen Starterfeld keinen Fahrer mit einer weißen Weste. Im Gegensatz zu ihm habe aber kein anderer Pilot einen derart öffentlichen Fehler begangen. "Niemand ist perfekt. Ich habe jetzt eine zweite Chance bekommen und ich werde diese nützen", betonte der Force India-Pilot. Seine einjährige "Zwangspause" sieht er sogar als Vorteil für sein Ziel, Weltmeister zu werden, an. "Die Pause hat mir gut getan. Ich fühle mich selbstbewusster und relaxter. Ich weiß jetzt, dass es ein Leben außerhalb der Formel 1 gibt. Wenn man ständig im Auto sitzt, geht einem diese Perspektive verloren, daher war 2012 ein wichtiges Jahr für mich", verriet Sutil.

Ab sofort ist sein Fokus aber wieder auf die Arbeit im Auto gerichtet. Bereits bei seinem ersten Wintertest dieses Jahr machte er eine gute Figur. "Obwohl es lange her war, dass ich in einem Rennauto gesessen bin, habe ich mich schnell wieder zu Recht gefunden. Nach vier Runden hatte ich die Zeit von Paul [di Resta] vom Vortag unterboten. Die Ingenieure waren begeistert, das ist ein gutes Zeichen", meinte der Deutsche.

Die letzten Zehntel will er beim finalen Test in Barcelona diese Woche noch finden. Für seinen neuen Dienstwagen findet er nur lobende Worte, genauso wie für sein früheres Team. "Während dem letzten Jahr sind neue Leute und neue Strukturen dazu gekommen. Alles ist viel professioneller geworden, das ist schön zu sehen. Das Auto sieht vielversprechend aus, zumindest sollte es besser sein als jenes, das ich zuletzt gefahren bin. Mal sehen wie es in Australien im Vergleich zur Konkurrenz aussieht", sagte Sutil.