Lewis Hamilton machte aus dem regnerischen Donnerstag in Barcelona das Beste: Mit 113 absolvierten Runden war der Mercedes-Pilot der fleißigste aller Piloten zum Auftakt der Testfahrten in Spanien. Nach dem Stotterstart der Silberpfeile in Jerez holte das Team mächtig auf und Hamilton hat inzwischen schon mehr als 2.000 Kilometer Testfahrt auf dem Buckel. Als es morgens noch stark regnete auf dem Circuit de Catalunya, verlagerte sich der Brite auf Basisarbeit. Boxenstopps, Startübungen und Co. standen auf dem Programm. "Das sind alle Dinge, die ich schon weiß. Aber es schadet nicht, das noch einmal aufzufrischen", erklärte Hamilton.

Am Ende belegte er Platz zwei in der Zeitentabelle, mit 1,6 Sekunden Rückstand auf Mark Webbers Bestzeit. Dass die Rundenzeiten bei solch schwierigen Verhältnissen nur sehr bedingte Aussagekraft haben, war natürlich auch Hamilton klar. Interessanter könnte der Aspekt der Rundenzeiten bei Mercedes in den kommenden Tagen werden, wenn die neuen Updates ans Auto geschraubt und an der Performance des F1 W04 gearbeitet wird. "Morgen und übermorgen kommen Updates ans Auto", verriet er. "Ich bin sicher, dass wir uns in Sachen Downforce verbessert haben und freue mich darauf, es am Samstag herauszufinden."

Die bisherigen Zeiten könne man unterdessen getrost vernachlässigen. "Man weiß nie, was die anderen machen", sagte Hamilton. "Alle haben unterschiedliche Benzinmengen an Bord, die einen fahren mit 100 Kilo, die anderen mit 150... Richtig spannend wird es an den letzten paar Tagen der Vorsaison-Testfahrten, wenn jeder seine Updates einsetzt. Deshalb freue ich mich schon auf das kommende Wochenende." Dabei kann sich Hamilton auch nicht der Frage erwehren, welches Auto denn nun besser sei: der alte McLaren oder der neue Silberpfeil. Hamilton pfiffig: "Es gibt viele Unterschiede, einiges ist beim neuen Auto sogar besser als meinem alten. Aber was genau, sollte ich jetzt besser nicht verraten - sonst wissen sie es ja."

Die Spekulationen um Paddy Lowe und einen möglichen Abschied von Teamchef Ross Brawn wollte er nicht kommentieren; Hamilton konzentriert sich laut eigener Aussage ausschließlich darauf, Leistung aus dem Auto herauszukitzeln. "Ich fokussiere mich nur darauf, das Auto möglichst schnell konkurrenzfähig zu machen", meinte er. "Ich möchte positive Energie in Mercedes stecken und habe den Ingenieuren gesagt, was wir noch verbessern müssen. Wir arbeiten an den Zuverlässigkeitsproblemen und ich habe ein gutes Gefühl."