Die letzten Tests vor dem Start der Formel-1-Saison 2013 haben bereits begonnen und noch immer sind nicht alle Cockpits besetzt. Zwar wird erwartet, dass Adrian Sutil den zweiten Platz bei Force India erhält, eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus. Doch auch bei Marussia scheint die Fahrerbesetzung für 2013 noch nicht in Stein gemeißelt. Nachdem Timo Glock das Team aus finanziellen Gründen verlassen hatte, war Marussia auf der Suche nach einem Fahrer, der auf große finanzielle Unterstützung eines Sponsors bauen kann.

Genau diesen schienen die Briten in Luiz Razia gefunden zu haben. Doch nachdem Max Chilton bei den ersten Barcelona-Tests alle Tage im Cockpit saß, kamen Gerüchte auf, wonach das Cockpit Razias wackelt. Sponsoren sollen zugesagte Zahlungen noch nicht getätigt haben, offiziell ließ das Team aber verlauten, Chilton wegen 'Kontinuität' und besseren Vergleichswerten an allen Tagen getestet haben zu lassen. Graeme Lowdon, Geschäftsführer von Marussia ließ allerdings durchblicken, dass womöglich doch finanzielle Gründe ausschlaggeben waren.

Auf die derzeitige Lage von Marussia und die Diskussionen um Razia angesprochen, erklärte Lowdon sichtlich geknickt: "Manchmal gibt es schwierige Entscheidungen, die man eigentlich nicht treffen will, aber sie treffen muss." Anschließend warb er um Verständnis für die Entscheidung des Teams. "Natürlich soll die Formel 1 die Spitze des Motorsports sein, mit den schnellsten Autos, den besten Ingenieuren und natürlich auch den besten Fahrern. Dazu gibt es keine Gegenmeinung, aber die ökonomischen Umstände können nicht ignoriert werden", so Lowdon.

Razias F1-Karriere könnte zu Ende sein, bevor sie richtig begann, Foto: Sutton
Razias F1-Karriere könnte zu Ende sein, bevor sie richtig begann, Foto: Sutton

Alternativen für Razia sollen bereits in den Startlöchern stehen. Nach dem Aus von HRT steht Narain Karthikeyan ohne Cockpit da. Gerüchten zufolge soll er ein heißer Anwärter für das eventuell vakant werdende Marussia-Cockpit sein. Der Inder hätte mit Tata zumindest einen finanzkräftigen Sponsor im Rücken. Nachdem Jules Bianchis Manager Nicolas Todt bereits verkündete, dass sein Schützling den Force-India-Platz nicht erhält, könnte auch der Franzose eine Option bei Marussia sein. Finanziell gibt es allerdings aussichtsreichere Kandidaten.