Für Alain Prost steht fest: In den ewigen Bestenlisten der Formel 1 geht es für ihn früher oder später ein paar Plätze nach hinten. Besonderer Druck geht dabei von Sebastian Vettel aus, der sich in seinen jungen Jahren heuer bereits anschickt, seinen vierten WM-Titel in Folge einzufahren - damit hätte er auch Prost eingeholt, der sich 1985, 1986, 1989 und 1993 die Krone in der Königsklasse aufsetzte. Auf die Frage, ob Vettel bereits 2013 mit ihm gleichziehen könne, antwortete der 58-Jährige: "Oh ja - auch wenn ich hoffe, dass er die Saison nicht wieder so beginnt wie vor zwei Jahren." Auf dem Weg zu seinem zweiten Titel 2011 hatte Vettel in dominanter Manier fünf der ersten sechs Saisonrennen gewonnen.

Für Prost stand in Bezug auf den Deutschen fest: "Er ist immer noch der Favorit. Dahinter ist es aber schwer zu beurteilen." Auch die Bewegungen auf dem Fahrermarkt würden das Bild kommende Saison auffrischen. "Wird sich der Verlust von Lewis Hamilton und die Hereinnahme eines jungen Piloten für McLaren destabilisierend auswirken?", fragte sich der Franzose. Für ihn war klar: "Alonso dürfte hinter Vettel die größte Gefahr sein. Und warum sollte nicht auch wieder ein Außenseiter wie Kimi Raikkonen oder Romain Grosjean für eine Überraschung sorgen?", zollte Prost den Lotus-Piloten Tribut. Dass sich in der Hackordnung an der Spitze so viel bewege, konnte sich Prost aber nicht vorstellen. "Red Bull ist immer noch da und sicher besser als letztes Jahr um diese Zeit."

"Ferrari ist auch gut und McLaren wird genauso in den Top-3 dabei sein, Lotus nicht weit dahinter", teilte der Ex-Champ seine Eindrücke von den ersten Tests. Weniger positiven Glauben hatte er für Mercedes übrig: "Ich denke nicht, dass sie um den Titel mitfahren werden. In Bezug auf ihre Performance gibt es ein Fragezeichen - noch kennen wir ihr Leistungsniveau nicht." Laut Prost sei das Problem der Stuttgarter klar: "Sie waren letzte Saison ganz schön weit hinten. Ich sehe nicht, dass sie jetzt auf einmal vorne sind. Aber zumindest auf manchen Strecken könnte ich es mir schon vorstellen", so der Franzose, der hinzufügte: "Es könnte ein sehr ausgeglichenes Feld werden - da sind gute Rennen garantiert."