Die meisten Fahrer ärgerten sich am Freitag über den starken Regen und die damit verbundene limitierte Testarbeit in Barcelona. Romain Grosjean betrachtete hingegen die andere Seite der Medaille. "Es ist kein Geheimnis, dass wir im vergangenen Jahr Probleme im Nassen hatten", sagte der Lotus-Pilot. "Wir versuchten heute, daran zu arbeiten und es scheint besser zu werden. Immerhin konnten wir einige Runden im Nassen drehen, wozu ich 2012 nicht so richtig kam: Beim Rennen in Malaysia drehte ich mich ziemlich früh und daneben gab es nur zwei Qualifyings bei Regen - also nicht so viel." Zwar gibt es die so genannten Regenspezialisten in der Formel 1, doch so richtig freuen kann sich laut Grosjean niemand über die schwierigen Verhältnisse.

"Im Nassen fühlst du dich niemals zu 100 Prozent wohl, wenn du mit 200 km/h auf der Geraden unterwegs bist", meinte der Franzose. "Aber es ist besser als letztes Jahr. Aber um ehrlich zu sein, steht uns noch einiges an Arbeit bevor." Am Freitag kam Grosjean wegen des Regens und insgesamt acht roter Flaggen nicht über 41 Runden hinaus. Beeindruckender war da schon seine Performance am Donnerstag, als ihm auf den Medium-Reifen ein Run über 24 Runden gelang und die Rundenzeiten kaum unter die 1:29er-Marke fielen. Der Rest des Fahrerlagers erkor Lotus spontan zu einem der Favoriten für 2013.

Grosjean selbst ließ die Lobeshymnen jedoch an sich abprallen: "Darum kümmere ich mich nicht. Das Wichtigste ist, was ich hinterm Lenkrad fühle und nur das zählt für mich." Dazu hatte er am Freitag jedoch nicht allzu häufig die Gelegenheit, wenngleich er ausreichend Kontakt mit dem E21-Boliden pflegte. "Ich verbrachte heute einige Zeit im Auto - aber nicht auf der Strecke, sondern in der Garage", scherzte er. "Aber ich bin froh, dass wir keine Probleme hatten und im Nassen stimmt die Balance des Autos." Für die kommenden Testfahrten in Barcelona nächste Woche hat Lotus noch einmal einige Updates im Gepäck.