Wer viel riskiert, kann viel gewinnen - oder eben verlieren. Wenn man sich mit seinem technischen Paket, so wie Red Bull, jedoch bereits ganz vorne befindet, ist das Eingehen überhöhter Risiken, die einen anschließend womöglich zurückwerfen, keine lohnenswerte Idee - das findet zumindest Mark Webber. Der Australier räumte am Rande der Testfahrten im spanischen Barcelona ein, dass man beim Weltmeisterteam heuer in Sachen Auto etwas vorsichtiger zu Werke gegangen sei. Da die Regeln sich im Vergleich zum Vorjahr kaum geändert haben, hielt er diese Vorgehensweise jedoch für ideal - denn schnell war man bekanntlich schon 2012.

Warum also an den entscheidenden Stellschrauben drehen und sich so möglicherweise selbst schaden? "Das Wichtigste ist doch, dass man weiß, wo man herkommt. Und wir wissen daher auch bestens, was uns jetzt so zur Verfügung steht", meinte Webber. "Schnellschüsse ins Dunkle sind nun wirklich nichts, was wir gerne machen. Es ist bereits schwer genug, auf der technischen Seite des Autos alles zu verstehen, ohne dabei ein überproportionales Risiko einzugehen - das sollte man also mit dem Grundkonzept des Autos erst recht nicht machen", fand der Australier.

Zudem behalte man sich durch die Vorsicht bei der Grundentwicklung die Möglichkeit vor, später immer noch drastischer vorzugehen, wenn sich herausstellen sollte, dass die bisher gewagten Innovationen nicht ausreichen würden, um den Sprung der Gegnerschaft mitzugehen. "Adrian [Newey] und alle anderen, haben die Entscheidungen getroffen, von denen sie glauben, dass sie für den RB9 zu diesem Zeitpunkt im Februar die besten sind." Nun müsse man abwarten, wie sich die Saison entfalte und im Fall der Fälle könne man die Evolution des Autos ohne Probleme beschleunigen, sollte dies tatsächlich nötig werden.