Die Bedenken über die Pay-TV-Strategie der Formel 1 reißen nicht ab. Wie nun bekannt geworden ist, haben in der letzten Saison allein 34 Prozent weniger Zuschauer aus China eingeschaltet. Das sind immerhin 25 Millionen Personen. Vor allem soll das an den Rennen in Asien liegen, die zeitgleich zu großen Sportveranstaltungen in China stattgefunden haben. "In nur wenigen Regionen konnten wir unsere gewünschte Reichweite nicht erzielen. Im chinesischen Markt hat die Einschaltquote so weit abgenommen, dass wir es nicht mit Steigerungen in anderen Regionen auffangen konnten", berichtet Formel-1-Boss Bernie Ecclestone dem Guardian.

Eine genaue Zahl der weltweiten Zuschauer gibt es nicht, sie dürfte aber etwas geringer ausfallen als die 515 Millionen TV-Zuschauer in 2011. Zu den größten Märkten zählt Brasilien, wo in 2012 stolze 85,6 Millionen Menschen die Formel 1 im Fernsehen verfolgt haben. Auch in Spanien und Italien haben sich die Einschaltquoten leicht gesteigert. In sonst für die Formel 1 so interessanten Märkten wie Russland oder USA sind die Quoten dagegen gefallen.

Für die Teams sind das natürlich keine erfreulichen Nachrichten, schließlich bedeuten weniger Zuschauer am TV auch weniger Einnahmen durch Sponsoren. Durch den Schritt, die Formel 1 in immer mehr Ländern nur im Pay-TV auszustrahlen, profitieren die Teams dagegen: In diesem Jahr werden 63 Prozent der TV-Einnahmen als Preisgeld ausgeschüttet - alleine der britische Deal mit der BBC und Sky soll jährlich 100 Millionen US-Dollar bringen, das sind 25 Prozent mehr im Vergleich zur Free-TV-Übertragung.