Als letzter Pilot steigt Vizeweltmeister Fernando Alonso in der kommenden Woche in die Testfahrten ein. Der Spanier ließ den Auftakt in Jerez aus, was postwendend zu Spekulationen über eine mögliche Verletzung sorgte. Von Dienstag bis Donnerstag gehört der F138 in Barcelona aber voll und ganz Alonso.

Dass an den Gerüchten über eine angeknackste oder gar gebrochene Rippe nichts dran sei, davon versuchte der Spanier seine Fans in den letzten Wochen intensiv via Twitter zu überzeugen. Alonso am Fahrrad, Alonso beim Langlauf, Alonso im Fitnessstudio - kaum ein Tag verging, ohne dass der Spanier Fotos seiner sportlichen Betätigungen ins Netz stellte.

Ferrari hatte ohnehin schon längst dementiert: "An diesen Spekulationen ist überhaupt nichts dran." Felipe Massa, dem die Ehre der Jungfernfahrt zuteilwurde, wollte Alonsos Abwesenheit beim ersten Test nur spärlich kommentieren: "Ich habe keine Ahnung, warum er seine Pläne geändert hat. Ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen."

Mit Jerez-Daten im Gepäck

Mit einigen Kinderkrankheiten des F138 (wie das brennende Getriebe bei Pedro de la Rosa) sollte sich Alonso in Barcelona nicht mehr abärgern müssen. Zudem kann er bereits auf ein Datenmaterial von 1.226 Kilometern zurückgreifen.

Andererseits wird ihm durch seine Pause am Ende der ohnehin kurzen Testphase ein Tag auf die direkten Konkurrenten von Red Bull Racing, McLaren, Lotus und Mercedes fehlen - dort wird zwischen den beiden Fahrern 50:50 aufgeteilt. Alonso bekommt nach seinen drei Tagen in der kommenden Woche, beim letzten Test aber nur noch zwei von vier. Damit steht er zu Saisonbeginn mit einem Testtag weniger als etwa Sebastian Vettel, Lewis Hamilton oder Kimi Räikkönen da.

Wehen in Barcelona wieder asturische Flaggen?, Foto: Sutton
Wehen in Barcelona wieder asturische Flaggen?, Foto: Sutton

Kommen mit Alonso die Fans?

Zumindest im Hinblick auf den Schlüsselfaktor Reifen dürfte Alonso durch seine Abwesenheit wenig verpasst haben. Viele Piloten beklagten sich über den extrem reifenfressenden Asphalt in Jerez. Eine Debatte über die Relevanz des Circuito de Jerez als Teststrecke begann, Pirelli-Sportchef Paul Hembery würde der spanischen Strecke lieber heute als morgen den Rücken kehren: "Ich hoffe, im nächsten Jahr gehen wir nach Bahrain oder Abu Dhabi."

Die Daten in Barcelona - wo Mitte Mai der Grand Prix stattfinden wird - dürften da schon um einiges aussagekräftiger sein. Auch die Fans wird Alonso wieder an die Strecke locken. Diese blieben dem Testauftakt im Vergleich zum Vorjahr zu einem großen Teil fern. Sicherlich auch, weil ihr Idol nicht auf der Strecke war.