Mit fast 100 Meter Länge und 15 Meter Breite zählt sie zu den größten Yachten auf dem Planeten Erde - die Indian Empress von Eigentümer Vijay Mallya. Alljährlich findet auf ihr eine Megaparty im Rahmen des Großen Preises von Monaco statt. Die Reichen und Schönen dieser Welt treffen sich, um Champagner wie Wasser zu trinken. Eigenartig nur, dass Vijay Mallya selbst zumindest der Gruppe der Reichen dieser Welt wohl nicht mehr angehört. Der indische Geschäftsmann befindet sich in einer finanziell sehr misslichen Lage.

Die Reichen und Schönen - oder nur die Schönen?, Foto: Sutton
Die Reichen und Schönen - oder nur die Schönen?, Foto: Sutton

Eigentum wurde gepfändet, ein erstes Haus soll schon veräußert worden sein. Die Gewinne, die der Bierbaron mit Kingfisher-Getränken einfährt, werden von den Verlusten der gleichnamigen Airline verschlungen. Lange schon - sehr lange - halten sich die Gerüchte über die finanzielle Notlage. Fakt ist, dass Mallya den Großteil seiner Geschäfte mit Krediten finanziert. Die fälligen Raten scheint er seit geraumer Zeit nicht mehr begleichen zu können, weshalb die Geldgeber nach und nach ihre Geduld verlieren.

Doch wieso unterhält der Paradiesvogel dann noch immer ein defizitäres Formel-1-Team? Ein Verkauf des Teams würde einem Eingeständnis Mallyas gleichkommen, die ganze Welt würde sehen, dass der einstige Vorzeigeunternehmer pleite ist. Auch ein gutes Übernahmeangebot einer Investorengruppe soll Mallya aus diesem Grund ausgeschlagen haben - ohne Rücksicht auf Verluste.

Wie geht es jetzt weiter mit Force India? Das Team ist prinzipiell gut aufgestellt und versteht es wie kaum ein anderer Rennstall effizient zu arbeiten. Doch mit dem Klotz Mallya am Bein glaube ich nicht, dass es für die Mannschaft nach vorne gehen kann. Das Team braucht eine solide Finanzierung und keine verärgerten Geschäftspartner wie Sahara. Es dürfte wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, wann Mallya den Rennstall letztendlich abstoßen muss. Denn nicht nur er ist der Klotz am Bein des Teams, auch das Team liegt ihm auf der ohnehin schon leeren Tasche.