Nichts Neues bei Sauber: Mit Sergio Perez verlor der schweizerische Rennstall nach der Saison 2012 erneut einen Fahrer, der durchaus das Zeug hat, irgendwann einmal zu den Großen seines Sports zu gehören. Für die Truppe aus Hinwill ist es nicht das erste Mal, dass sie einen talentierten Piloten ziehen lassen muss. Im Gegenteil: Die Liste prominenter Abgänge ist lang. Bereits Heinz-Harald Frentzen, Felipe Massa und der spätere Weltmeister Kimi Räikkönen nutzten das Team von Peter Sauber als Sprungbrett zu einem Top-Team.

Trotz des großen Aderlasses in der Vergangenheit spricht sich Teamchefin Monisha Kaltenborn gegen eine Ablösesumme aus, wie es in anderen Sportarten Gang und Gäbe ist. "Das würde ich nicht befürworten", sagte die 41-Jährige auf der offiziellen Formel-1-Website. "Für uns besteht die Herausforderung darin, den Fahrern ein Auto zur Verfügung zu stellen, das so konkurrenzfähig ist, dass sie bei uns bleiben. Wir haben bereits erreicht, dass Fahrer zu uns kommen und wir nicht nach ihnen suchen müssen. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen."

Kaltenborn wehrte sich allerdings entschieden gegen die Darstellung, dass talentierte Fahrer für die kleineren Teams - und somit auch für Sauber - generell nur in Frage kämen, wenn sie neben ihrem Können auch eine entsprechende finanzielle Mitgift mitbringen. "Die ganze Diskussion über Paydriver entbehrt für mich jeder Grundlage", meinte die Sauber-Chefin. "Jeder Pilot bringt Sponsoren mit. Sergio Perez ist das beste Beispiel. Er war bereits Mitglied der Rennfahrerschule Escuderia Telmex - sie haben ihn von Anfang an unterstützt. Alle Top-Fahrer haben langjährige Partner."

Kaltenborn räumte allerdings ein, dass die derzeitige Situation keinesfalls ideal sei. Für die Teams der Königsklasse sei es essenziell, die Kosten zu senken, um für wirtschaftlich schlechtere Zeiten gewappnet zu sein."Das betrifft nicht nur die kleinen Teams. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass der Halter der kommerziellen Rechte immer für so ein hohes Einkommen sorgen wird. Wir müssen in der Lage sein, auf ökonomische Veränderungen zu reagieren", erklärte sie.