Monisha Kaltenborn kennt als Teamchefin von Sauber die Herausforderung des "Übergangsjahres" 2013, in dem sowohl am aktuellen Boliden als auch an den völlig neuen Rennern für 2014 gearbeitet werden muss, genau. Während sich andere zwei Design-Teams leisten können und daher weniger Sorgen haben, muss bei einem Privatteam wie Sauber sinnvoll abgewogen werden. "Mit unseren Einschränkungen stehen wir vor einer größeren Herausforderung als einige andere, wenn es darum geht, die richtige Einteilung zu finden zwischen dem aktuellen Auto - und dem Ziel, wettbewerbsfähig zu sein - und am neuen Auto zu arbeiten", erklärte sie gegenüber der offiziellen Formel-1-Webseite. "Ich hoffe einfach nur, dass uns dieses 'Jonglieren' keine Nachteile einbringen wird."

Der Trick bei der ganzen Sache sei, zu verstehen, wie viele Ressourcen - sowohl in Bezug auf das Personal als auch das Budget - man in jedes Auto stecke und wann. Dabei könne es sich Sauber nicht erlauben, das 2013er Auto bei mangelndem Erfolg zu Gunsten des nächstjährigen Boliden "aufzugeben". "Das kann sich ein Privatteam nicht leisten", stellte Kaltenborn klar. "Unsere Zukunft hängt vom diesjährigen Resultat ab." Zudem gebe es keinen Grund zu glauben, warum der Sauber C32 nicht erfolgreich sein sollte. "Ich vermute, dass die Autos aufgrund der relativ stabilen Regeln wieder eng beieinander liegen werden. Dann geht es darum, gegenüber den anderen die Nase vorn zu haben."

Während einige das Jahr 2014 aufgrund des neuen Motorenreglements vor allem als eines der kostspieligsten betrachten, glaubt die Sauber-Teamchefin vor allem an eine Verlagerung des Fokus vom Chassis auf den Antriebsstrang. Es gebe noch viele offene Fragen bezüglich des Antriebs und das werde der entscheidende Faktor der nächsten Saison sein. "Wer einen Vorteil mit einem besseren oder schlechteren Antrieb hat. Das wird die Herausforderung", erklärte sie.

"Was die Kosten angeht, dann muss man ganz klar sagen, dass wenn der Motor ein Kostentreiber wird, sich die Motorenhersteller fragen müssen, was sie vom Sport erwarten. Entweder sie wollen Motorenkunden oder nicht", warnte sie Ferrari, Renault, Mercedes und Co. vor überhöhten Preisen. Ohne ausreichende Stückzahlen könnten die Hersteller nicht die finanziellen Vorteile sowie das Image, das sie derzeit aus der Formel 1 beziehen, erhalten. "Die Motorenhersteller haben hier eine gewisse Verantwortung, aber sie profitieren auch von dem Ganzen."