Auch am zweiten Testauftakt in Jerez war ein Mercedes-Pilot nach Problemen am F1 W04 zum Zusehen verdammt. Für Lewis Hamilton endete der Tag nach 15 Runden in den Reifenstapeln. "Das Auto wurde bei diesem Unfall beschädigt und um den Schaden anständig zu beheben, sind wir nicht mehr auf die Strecke gegangen. Sicher will jedes Team so viele Kilometer wie möglich fahren, aber es ist erst die erste Testwoche und somit bestand kein Grund uns selbst zu stressen, um noch ein, zwei Stunden am Nachmittag auf die Strecke zu gehen", sagte Toto Wolff.

Trotz des bis dato enttäuschenden Testauftaktes gibt sich der Mercedes Executive Direktor nach außen hin gelassen. "Es besteht kein Grund zum Verzweifeln", meinte Wolff. In der Zeitenliste fand sich Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:19.519 Minuten auf Platz sechs wieder. Die Bestzeit markierte Romain Grosjean. Der Lotus-Pilot war in 1:18.218 Minuten acht Zehntel schneller als Paul di Resta, auf Platz drei landete Daniel Ricciardo.

Webber markierte die viertbeste Zeit, Foto: Sutton
Webber markierte die viertbeste Zeit, Foto: Sutton

Mark Webber, der die viertbeste Zeit fuhr, konzentrierte sich am Morgen vorwiegend auf Longruns. Da die Strecke in Jerez sehr hart mit den Reifen umgeht, dürfte es Red Bull eher um die Prüfung der Zuverlässigkeit des RB9 als um das Reifenmanagement gegangen sein. Webbers Fazit: "Noch übersteuert das Auto, aber alles in allem lief es heute gut." Felipe Massa fand sich im Tableau als Achter weit abgeschlagen, allerdings stand bei Ferrari nicht die Zeitenjagd im Fokus, sondern Evaluierungsrunden.

"Wir haben uns heute zu 100 Prozent auf die Aerodynamikseite konzentriert sowie den Auspuff. Statt fliegende Runden zählten für uns heute konstante Speed-Runs, um die verschiedenen aerodynamischen Lösungen zu analysieren", verriet Massa. Dabei gab er zu, dass die Änderungen länger als geplant gedauert haben. "Am Nachmittag konnte ich noch drei Longruns fahren, was sehr wichtig war, um zu wissen, in welche Richtung wir die nächsten Tage gehen sollen", so der Ferrari-Pilot.

Williams kämpfte am Morgen mit einem Kupplungs-Installationsproblem. "Das war natürlich enttäuschend, vor allem wenn man bedenkt, dass wir im Vorjahr mit dem gleichen System an den Start gegangen sind", verriet Mike Coughlan. Trotz der Problem spulte Pastor Maldonado 71 Runden ab und belegte mit über zwei Sekunden Rückstand Platz neun. Zu den fleißigsten Piloten des Tages gehörte unter anderem Paul di Resta (95 Runden), der sich das Cockpit mit James Rossiter teilte.

Leerer Tank

Für Testunterbrechungen sorgten Luiz Razia und Daniel Ricciardo. Razia blieb aufgrund eines noch nicht identifizierten Motorproblems stehen, Ricciardo stoppte zwischen Kurve 10 und 11. "Wir haben schon ein ganz gutes Bild vom STR8 bekommen. Unser Programm sah heute kürzere Runs am Morgen und Longruns am Nachmittag vor sowie einen Vergleich der medium und harten Reifen. Alles in allem können wir mit dem Tag und den gesammelten Informationen zufrieden sein", sagte Ricciardo.

Gegen Testende sorgte noch einmal der Tagesschnellste Romain Grosjean für Rot. Der Lotus-Pilot blieb zwischen Kurve drei und vier stehen. Nico Hülkenberg stoppte zurselben Zeit in Kurve acht. Ersten Informationen zufolge soll dem Sauber-Piloten der Sprit ausgegangen sein, allerdings von seinem Team als Teil eines "run-dry"-Tests geplant. "Wie gestern, war es ein positiver Tag. Ich konnte ein Gefühl für das Auto entwickeln und einen guten Vergleich der unterschiedlichen Reifenmischungen erzielen", erklärte Hülkenberg.