Für Lewis Hamilton stand am Montag in Jerez ein weiterer Meilenstein im neuen Kapitel seiner Rennfahrerkarriere an. Nachdem er sich im Paddock erst einmal neu orientieren, und das McLaren-Motorhome ungewohnterweise hinter sich lassen musste, wandte er sich seiner neuen motorsportlichen Heimat zu. "Es ist ein bisschen so, als würde man nochmal von vorne anfangen", erklärte der Brite. "Das erinnert mich an 2006/2007 als ich all die neuen Bedienelemente und Abläufe lernen musste", blickte er auf seinen Start bei McLaren zurück.

"Jetzt ist wieder alles neu, und am Lenkrad habe ich mindestens doppelt so viele Knöpfe und Schalter wie an meinem letzten Auto", merkte er an und fügte scherzhaft hinzu: "Ein paar bin ich allerdings schon losgeworden, als ich hierhergekommen bin, aber es sind immer noch sehr viel mehr, als ich vorher hatte!" Zudem sei die Arbeitsweise und die Kommunikation völlig neu für ihn. Hamilton zeigte sich jedoch überzeugt davon, dass er bei den Ingenieuren auf offene Ohren stoßen wird, sobald er erstmals im Auto sitzt und Feedback geben kann.

"Ich bin froh, dass ich eine neue Herausforderung, einen neuen Beginn vor mir habe, ein neues Kapitel in meinem Leben, die Aufregung, ob das Auto gut ist, wie es sich fahren lässt...", beschrieb der Weltmeister von 2008 seine Gefühlslage nach dem von vielen kritisierten Wechsel von McLaren zu Mercedes. Denn das Werksteam konnte zwar mit der vorläufigen Pole Position von Michael Schumacher und dem Sieg von Nico Rosberg in China ein paar Glanzpunkte setzen, doch vor allem gegen Saisonende sanken die Leistungen stark ab.

Hamilton betonte jedoch, dass ihm durchaus klar sei, dass das Auto im letzten Jahr oft weit hinten war, fast zwei Sekunden auf bestimmten Strecken. Doch er glaubt an die Fortschritte, auch wenn der neue Bolide lediglich eine Evolution seines Vorgängers sei, wie der Brite einräumte. Er hofft, dass die Verbesserungen deutlich ausfallen und die Konkurrenz wiederum über den Winter keine allzu großen Sprünge gemacht hat. Das Team habe sich bereits am Sonntagabend mit ihm zusammengesetzt, um ein paar Punkte des Autos zu besprechen.

Keine allzu große Bedeutung wollte Hamilton der Tatsache beimessen, dass er mit seinem Kumpel aus Kartzeiten, Nico Rosberg, an seiner Seite fährt. "Natürlich hilft es, wenn zwei Fahrer den Boliden in die gleiche Richtung entwickeln, aber es macht keinen großen Unterschied, dass ich Nico länger kenne als die meisten anderen Fahrer im Feld", erläuterte er.