Nicht wenige glauben, dass Lewis Hamilton bei Mercedes eine schwierige Zeit bevorsteht. Während McLaren in der vergangenen Saison zumindest zeitweise eines der stärksten Autos im Feld stellte, fehlte den Silberpfeilen ein gutes Stück zur Spitze. Hamilton selbst sieht seinen Wechsel als neue Herausforderung und blickt vor allem auf die Saison 2014, wenn die neuen Turbo-Motoren Einzug in die Formel 1 halten und Mercedes als Werksteam in dieser Hinsicht gut aufgestellt sein dürfte. Allan McNish hat jedoch Zweifel, ob Hamilton die richtige Entscheidung getroffen hat. "Ich sehe nicht, dass Lewis 2013 Rennen gewinnen wird - es bestehen auch Zweifel, ob das Auto 2014 gut genug sein wird", meinte der ehemalige F1-Pilot gegenüber dem englischen Express.

Laut McNish sei Hamiltons Wechsel zu den Silberpfeilen eine schwierige Aufgabe und gleichzeitig ein Wagnis. Hamilton schloss die vergangene Saison als Gesamtvierter ab und hatte in den Rennen nicht selten mit technischen Problemen zu kämpfen. Dem stehen starke Leistungen in den Qualifyings und sieben Pole Positions in 2012 gegenüber. "Lewis fuhr in der letzten Saison wie ein Weltmeister und ist immer noch eine Messlatte, vor allem im Qualifying", sagte McNish. "Aber er muss sich gefragt haben, warum er so weit vom Kampf um die Weltmeisterschaft entfernt war, obwohl er so gut fuhr."

Wegen dieser Konstellation glaubte McNish, dass sich Hamilton schon recht früh im Verlauf der vergangenen Saison Gedanken über einen Wechsel zu Mercedes gemacht habe. "Ich kann mir vorstellen, dass die Vertragsdiskussionen mit Mercedes im April begannen, als Nico Rosberg in China gewann und Michael Schumacher ordentlich fuhr", so McNish. Tatsächlich wurde der Wechsel erst einige Zeit später, nach dem Großen Preis von Singapur Ende September, bekanntgegeben. McNish: "Vielleicht wäre Lewis besser beraten gewesen, noch ein weiteres Jahr zu warten und zu schauen, wie der Fahrermarkt dann aussieht."