Das neue Auto steht bereit zum Einsatz, doch wer darin Platz nehmen wird, ist noch nicht klar: Force India hinkt in Sachen Fahrerplanung für die Saison 2013 hinterher. Bei der Präsentation des VJM06 am Freitag wurde lediglich Paul di Resta als Stammfahrer bestätigt, doch mit weiteren Personalien wartete das Team nicht auf. Unmut macht sich auf in der Anhängerschaft breit, denn so langsam wollen die Fans wissen, wem sie 2013 die Daumen drücken sollen. Ärgerlich für Force India, doch das Team wurde durch den Abgang von Nico Hülkenberg aus dem Konzept gebracht. "Es war nicht unser Plan, dass die Partnerschaft Di Resta/Hülkenberg 2013 nicht weitergeht", sagte der stellvertretende Teamchef Bob Fernley.

Der Hülkenberg-Wechsel in Richtung Sauber habe Force India aus der Spur gebracht, so Fernley. Erst nach dem Testauftakt in Jerez will das Team die komplette Fahrerpaarung für die kommende Saison bekanntgeben. Gute Chancen werden weiter Jules Bianchi, Adrian Sutil und Bruno Senna eingeräumt. Über Kandidaten kann sich Force India also zumindest nicht beschweren. "Wir haben einige Leute, die wir uns im Hinblick auf die Stammfahrerbesetzung anschauen wollen", so Fernley. "Auch ein paar Leute, die für den Posten des Ersatzfahrers infrage kommen. Wir müssen diese Fahrer aber nicht mehr beurteilen - wir werden die Entscheidung treffen und die Fahrer werden sofort in unser Programm integriert."

Bianchi kennt das Team am besten, 2012 saß er bereits neunmal an den Freitagen im Auto und übernahm die Testarbeit am Grand-Prix-Wochenende. Force India traut dem Ferrari-Junior die Herausforderung Formel 1 durchaus zu, hätte ihm aber offenbar gern noch etwas mehr Zeit eingeräumt. "In einer idealen Welt hätte wir Jules gern zwei Jahre lang als Testfahrer", so Fernley. "Ist Jules schon bereit für ein Stammcockpit? Ja, das ist er, absolut. Aber wir müssen jetzt sicherstellen, dass alle Zahnräder ineinander greifen."

In Jerez kommt wohl James Rossiter, normalerweise der Mann für die Simulatorarbeit, zum Zuge und darf Runden im VJM06-Boliden drehen. Fernley sah es nicht als Problem, dass in Spanien eigentlich nur di Resta richtige Testarbeit absolvierten kann: "Für die Basisarbeit gibt es keinen besseren als Paul. In Jerez wird er der Schlüssel-Fokus sein. Danach werden die Anteilseigner bereit sein, die Fahreraufstellung zu verkünden, die wir 2013 und hoffentlich darüber hinaus beschäftigen werden."