Der neue McLaren ist da. Feierlich enthüllte der britische Traditionsrennstall am Donnerstag in Woking seine neueste Kreation. Und feierte zum 50. Jubiläum der Marke vor allem die eigene Historie. Via Internet-Stream ließ das Team die Öffentlichkeit am Launch teilhaben.

Bevor der MP4-28 enthüllt wurde, präsentierte McLaren einen Auszug aus der eigenen Geschichte: Ein 1970er M8D CanAm, Emerson Fittipaldis 1974er-Weltmeisterbolide M23, Ayrton Sennas 1988er MP4/4, der in Le Mans siegreiche F1 GT sowie die Weltmeister Autos von Mika Häkkinen und Lewis Hamilton fuhren der Reihe nach in Woking ein. Die Fahrer, Sergio Perez und Jenson Button, durften schließlich in einem 12C Spider und dem neuen P1 zur Enthüllung fahren.

Änderungen bei der Aufhängung

Die auffälligste Änderung am neuen McLaren ist sicherlich der Wechsel vom Pushrod-System zur Pullrod-Aufhängung. In der vergangenen Saison war Ferrari noch das einzige Team, das auf eine solche Lösung vertraute. Zu Beginn des Jahres musste sich die Scuderia noch dafür belächeln lassen, jetzt findet ihre Variante mit McLaren den ersten Nachahmer. Für Gewichtsverteilung und Aerodynamik kann sich diese Lösung durchaus auszahlen.

Auffällig aber nicht neu ist die Tatsache, dass die Truppe aus Woking es erneut geschafft hat, auf die Stufennase zu verzichten. Rätselhaft bleibt derzeit noch, ob sie dazu die neuegeschaffene Kaschierungsmöglichkeit nutzen. Auf den ersten Bildern ist am MP4-28 wenig Neues zu erkennen, allerdings lassen aussagekräftige Fotos noch auf sich warten.

Perez erstmals im Renn-Outfit

"Der größte Unterschied zum Vorjahr ist, dass ich mit Checo einen neuen Teamkollegen habe", wollte Button nicht auf technische Details eingehen. "Es ist immer interessant und inspirierend, mit einem neuen Gesicht zu arbeiten. Es fühlt sich bereits wie eine sehr positive Arbeits-Partnerschaft an."

Perez war zum ersten Mal im McLaren-Rennanzug zu sehen. "Für mich ist es ein großer Tag. Ich arbeite hart mit meinem neuen Team, um rechtzeitig für den Saisonstart 2013 alles hinzubekommen", sagte der Mexikaner. "Ich bin unglaublich stolz, McLaren-Fahrer zu sein. Solche berühmten Autos zu sehen und zu wissen, dass ich für dieses Team zum 50. Jubiläum fahren darf - das ist ein sehr tolles Gefühl."

Paddy Lowe fehlte

Die Marschrichtung für 2013 war ob des hohen Selbstanspruchs der Briten ohnehin klar. So heißt es in der offiziellen Aussendung: "Unsere Fahrerpaarung ist die perfekte Mischung aus Jugend und Erfahrung. Wir werden einmal mehr den Gewinn der Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ins Visier nehmen."

Einen großen Abwesenden hatte die Präsentation auch zu bieten: Technikdirektor Paddy Lowe. Den Gerüchten rund um seinen möglichen Wechsel zu Mercedes tat seine Absenz sicherlich keinen Abbruch.