Einerseits ist Robin Frijns froh, nach seinem Titel in der Formel Renault 3.5. heuer gleich beim F1-Team von Sauber andocken zu können - auf der anderen Seite ist sich der Niederländer durchaus bewusst, dass der Job des dritten Piloten oftmals eine eher undankbare Aufgabe ist. In erster Linie gehe es darum, zu warten, zu lernen, möglichst viele Dinge aufzuschnappen, und dann zu hoffen, im Folgejahr zum Zug zu kommen - so hatte es vor Frijns auch Esteban Gutierrez vorgemacht, der den Posten als Sauber-Reservefahrer 2012 bekleidete, kommende Saison jedoch zum Stammpiloten aufgestiegen ist. Parallel startete der Mexianer letztes Jahr jedoch auch noch in der GP2 - etwas, das in Frijns' Fall nicht angedacht ist.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hatte immer wieder betont, dass man das Talent behutsam an die F1 heranführen werde. Davon, dass er im bisherigen Wintertestplan der Truppe aus Hinwil jedoch keine Berücksichtigung findet, soll Frijns dennoch enttäuscht gewesen sein, wenngleich dieser Fakt wohl dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass das Team mit Nico Hülkenberg einen neuen Fahrer verpflichtet hat, der den Rennstall und seine Arbeitsweisen erst noch kennenlernen muss, sowie mit Gutierrez einen Rookie, der ohnehin jeden verfügbaren Testkilometer benötigt, um sich angemessen auf seine Premierensaison vorbereiten zu können. Wo da für Frijns noch Platz sein soll, fragte sich nun scheinbar auch der Holländer selbst.

Keine Arbeit im Simulator möglich

"Ich denke, dieses Jahr werde ich wohl nicht viel zu tun haben", zeigte er sich in den heimischen Medien ein wenig desillusioniert. "Am 30. Januar geht es für mich in die Fabrik - ich hoffe, dann bekomme ich mehr Klarheit." Allgemein war dem Jungspund die Unzufriedenheit über die Situation und der damit verbundene Motivationsdämpfer anzumerken: "Es ist ja nicht nur, dass ich bei den Wintertests nicht fahre. Es sieht auch nicht so aus, als würde ich bei den Freitagstrainings zum Einsatz kommen." Dieses Privileg, das andere Teams wie etwa Force India oder auch Caterham ihren dritten Fahrern vergangene Saison vermehrt zukommen ließen, wurde bei Sauber auch im Vorjahr nicht praktiziert.

"Einen Simulator hat Sauber aber auch nicht - deshalb kann ich dort ebenso wenig Erfahrung sammeln", lamentierte Frijns, der zudem angab, nichts mehr von der DTM-Abteilung von Mercedes gehört zu haben - für die Schwaben hatte er Ende 2012 noch einen Test absolviert. "Und viele andere Möglichkeiten habe ich ja nicht. Ich fürchte, das wird ein ziemlich schwieriges Jahr", so der amtierende Champion der Formel Renault 3.5. Von Seiten des Teams gab es jedoch Aufmunterung. Ein Sauber-Sprecher erklärte: "Robin wird die Möglichkeit erhalten, bei den Technik-Meetings dabei zu sein, um mit den Ingenieuren zusammenzuarbeiten." Zudem werde er am Fitnessprogramm des Teams teilnehmen. "Das wird für die Zukunft eine gutes Basis darstellen", so der Sprecher.