In seiner noch jungen Formel-1-Karriere hat Nico Hülkenberg bereits für drei verschiedene Teams gearbeitet. Nach Williams und Force India wechselte der junge Deutsche für die anstehende Saison zu Sauber. Hülkenberg sieht in dieser eher unüblichen Situation jedoch kein Problem für seinen Werdegang in der F1. "Das war nicht immer meine Wahl, den Wechsel zu Sauber einmal ausgenommen", sagte er. "Ende 2010 wurde ich mehr oder weniger zu einem Teamwechsel gezwungen. Wenn man mit solch einer Situation konfrontiert wird, muss man einfach seinen Job weitermachen und die neuen Leute kennenlernen, mit denen man arbeitet."

Gewisse Abläufe seien bei allen Teams gleich und doch gibt es diese Details, in denen sich die jeweilige Teamarbeit unterscheidet. "Die muss man lernen und sich daran gewöhnen", so Hülkenberg. "Man kann sagen, dass ich mich aktuell in einer Lernphase befinde." In den vergangenen Wochen stattete er den Sauber-Hallen in Hinwil zahlreiche Besuche ab, zur Sitzanpassung und natürlich, um seine künftigen Teamkollegen kennenzulernen. Der Sitz im weißen Sauber-Boliden habe auf Anhieb gepasst, berichtet Hülkenberg. Die größte Schwierigkeit besteht zunächst in einer anderen Angelegenheit.

"Am Anfang ist es das Schwierigste, sich die ganzen neuen Namen zu merken", sagte Hülkenberg mit einem Grinsen. "Ansonsten ist es kein Problem, Teil des Teams zu werden. Das ist ein Prozess und eine Erfahrung, die etwas Zeit benötigt. Sie ist aber sehr wertvoll und kann sich im Verlauf der Saison bezahlt machen." Sauber geht die kommende Saison mit zwei neuen Fahrern an, neben Hülkenberg besetzt Esteban Gutierrez das zweite Cockpit. Talent ja, Erfahrung nein - das Team musste sich mit der Kritik auseinandersetzen, zwei relativ unterfahrene Piloten verpflichtet zu haben.

Hülkenberg sah in dieser Konstellation jedoch erst einmal keinen Nachteil. "Ehrlich gesagt, sehe ich da keine Defizite", meinte Hülkenberg. "Ich bin in einem neuen Team, aber nicht neu in der F1. Esteban hat als Testfahrer bei Sauber Erfahrung gesammelt und deshalb ist er nicht wirklich neu. Ich denke nicht, dass es da einen Nachteil gibt, sondern eher die Möglichkeit, gute Bekanntschaften zu schließen." Während der Mexikaner sich bislang nur in den Trainings beweisen konnte, hat sich Hülkenberg bereits seine Sporen verdient und gilt unter vielen Experten als nächster Star der Szene.

Aus diesen Gründen wird er jetzt schon als Team-Leader bei Sauber angesehen. Eine Rolle, die neu ist für den 25-Jährigen. "Der Fakt, dass mich die Leute als Team-Führer bezeichnen, ändert nicht viel", so Hülkenberg auf der offiziellen F1-Homepage. "Bei Sauber bekommen beide Fahrer die gleiche Ausstattung und Behandlung. Ich werde einfach hart zusammen mit Esteban daran arbeiten, das Team nach vorn zu führen."