Zwei Cockpits sind in der Formel 1 für die Saison 2013 noch zu vergeben, sowohl Caterham als auch Force India bitten immer wieder um Geduld, wenn es Fragen danach gibt, wer denn nun in den noch freien Autos Platz nehmen wird. Zwei der potentiellen Kandidaten sind Jules Bianchi und Bruno Senna. Bianchi ist einer von mehreren Fahrern, die sich Hoffnungen auf den freien Platz neben Paul di Resta bei Force India machen - Senna gehört auch dazu - und er hat nun eingeräumt, dass er nach wie vor darauf warten muss, eine definitive Antwort zu erhalten.

Seine Chancen sollen in den vergangenen Wochen durchaus gestiegen sein, da sich die Gerüchte immer mehr erhärten, dass der indische Rennstall 2014 zu Ferrari-Motoren wechselt; Bianchi gehört ja zum Ferrari-Nachwuchsprogramm. Möglich ist dieser Motorenwechsel, weil Sauber einen Motoren-Deal mit Mercedes unterschrieben haben soll. Durch Force Indias neue Ferrari-Verbindung sei Bianchis Platz fix, heißt es nun aus gut informierten Kreisen. Für Senna oder Adrian Sutil wäre das ein Rückschlag. Besonders für Sutil wäre das der Fall, da er lange Zeit als klarer Favorit galt. Zwar wollte Force India zunächst den finanziell gut unterstützten Senna, nachdem der Teamvorstand aber einen Finanzzuschuss von 50 Millionen Pfund (rund 60,3 Millionen Euro) beschlossen hatte, war Sutil der Wunschfahrer.

Ein harter Winter

Nun soll sich aber eben alles zugunsten von Bianchi verschoben haben. "Ich warte", meinte der Franzose am Wochenende. "Es war diesmal ein recht harter Winter, weil ich nicht wusste, was ich als nächstes mache. Wir haben eine Chance und die ist gut. Wir werden abwarten und schauen, was Force India entscheidet." Für Senna scheint derweil nur die Hoffnung auf Caterham zu bleiben, bislang galt allerdings Vitaly Petrov als der Favorit auf das zweite Cockpit neben Charles Pic.

So konnte der Russe beim letzten Saisonrennen 2012 in Brasilien mit Platz elf den zehnten Konstrukteurs-Rang für Caterham retten und angeblich hatte er auch neue Geldgeber gefunden. Das musste seine Managerin Oksana Kosachenko aber nun verneinen. Laut ihren Aussagen sind die Gespräche mit Caterham zu einem Stillstand gekommen, womit sich Senna, Luiz Razia und Giedo van der Garde wieder mehr Hoffnungen machen können. Ähnliche Aussagen hatte Kosachenko aber schon 2012 von sich gegeben, um Sponsoren für Petrov zu mobilisieren. "Im Moment sind viele Fragen unbeantwortet. Es gibt zu viele Dinge, die aussortiert werden müssen. Wir haben keine neuen Sponsoren gefunden und ich weiß nicht, wo die Medien das herhatten", erklärte sie und gab den Umstrukturierungen nach Tony Fernandes' Abgang als Teamchef die Schuld für die Wartephase.

Alle Optionen

Warten heißt es dadurch auch für Senna, der am Wochenende betonte, noch keine Klarheit über seine Zukunft zu haben. "Im Moment ist es noch unklar", sagte er zu seinen Aussichten bei Caterham. "Wir sind Teil des Spiels, aber es ist nicht einfach, zu wissen, wo wir landen werden, auch wenn ich davon ausgehe, dass es nicht lange braucht, bis sich die Teile alle zusammenfügen. Ich hoffe, alles geht gut." Senna betonte, sich alle Optionen innerhalb und außerhalb der Formel 1 anzusehen. "Ich spreche mit allen Teams, die noch Plätze frei haben", meinte er zu den Möglichkeiten in der Formel 1.

Motorsport-Magazin.com meint: Die Favoriten auf die noch freien Cockpits in der Formel 1 wechseln sich seit Monaten ab, allerdings ist nun nicht mehr viel Zeit. Die Testfahrten beginnen in rund drei Wochen, dann sollten die Fahrer gefunden sein, außer ein Team entscheidet sich für ein Shootout unter mehreren Fahrern. Bei Caterham ist das aber wohl nicht zu erwarten, dort werden finanzielle Belange den Ausschlag geben. Laut Kosachenko hat Petrov das kleinste Budget der Anwärter, das Brasilien-Rennen 2012 könnte aber ein Bonus für ihn sein. Senna, Razia und Van der Garde hoffen dennoch weiter. Force India ist wohl endgültig ein Rennen zwischen Sutil und Bianchi geworden, wobei Ferrari dabei den Ausschlag zugunsten des Franzosen geben könnte, ist der Motorendeal wirklich unter Dach und Fach.