Rund ein halbes Jahr ist seit Maria de Villotas schwerem Testunfall im Formel-1-Marussia auf dem Duxford Airfield vergangen. Sie zog sich damals schwere Kopfverletzungen zu und verlor das rechte Auge. Ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude scheint sie aber nicht verloren zu haben. "Das ist bei mir normal. Ich war immer fröhlich, aufgeweckt und optimistisch und das ändert sich nicht. Von meinen Eltern habe ich gelernt, was die Dinge wert sind und man muss um das kämpfen, was man will. Ich muss sagen, obwohl es bei mir um Leben und Tod ging, fühle ich mich gut. Das kann nach so einem schweren Unfall nicht jeder sagen", zitierten spanische Medien De Villota.

In ihrer Lebensplanung blickt die Spanierin jedenfalls nur noch nach vorne und hat einige Ideen, was sie tun möchte. Zwar raten ihr die Ärzte, noch etwas zu warten und ruhig zu bleiben, doch sie hat schon fest beschlossen, bei der Fundacion Ana Carolina Diez Mahou mitzuarbeiten, die sich um Patienten mit mitochondrialen und neuromuskulären Störungen kümmert. "Die Eckpfeiler meines neuen Lebens werden die Kranken, Frauen und der Motorsport in dieser Reihenfolge sein. Ich bin auch sehr sensibel, wenn es um Verkehrsunfälle geht und ich habe in Vigo mit der lokalen Polizei, der Verkehrsdirektion und dem Krankenhaus zusammengearbeitet, um jungen Menschen die schweren Folgen einiger Unfälle aufzuzeigen."

Eine Rückkehr in den Motorsport kann sie sich momentan nur schwer vorstellen. "Ich würde es liebend gerne machen, aber im Moment ist das kompliziert", erklärte De Villota. Als Botschafterin der FIA Kommission für Frauen im Motorsport möchte sie deren Präsidentin Michele Mouton aber jede mögliche Hilfe zur Verfügung stellen. "Alles, was ich in punkto Motorsport und Frauen tun kann, werde ich mit großem Respekt und Engagement machen." An das Steuer eines Autos hat sich De Villota bislang nicht gesetzt, da sie erst warten muss, bis es ihr wieder gut genug geht. Ausprobieren möchte sie es aber in jedem Fall, wenn es soweit ist. "Sicher werden sich die Dinge etwas verändert haben, die Referenzpunkte werden andere sein und ich werde weniger effektiv sein. Aber ich will das Gefühl wieder erleben."