Lotus-Boss Gerard Lopez spielt offenbar nicht mit dem Gedanken, dass Formel-1-Team zu verkaufen. Im vergangenen Jahr hatte der Mehrheitsbesitzer von Genii Capital Gespräche mit einigen Investoren geführt, allerdings ging es dabei nur um kleinere Anteile, nie um das gesamte Aktienpaket. Und inzwischen hat sich die Firma des Enterpreneurs aus Luxemburg ohnehin dafür entschieden, die gesamten Anteile am Rennstall zu behalten.

"Als wir das Team gekauft haben, hatten wir 75 Prozent der Anteile, kurze Zeit später hatten wir 100", erklärte Lopez. " Ich wollte das Team nie verkaufen. Aber wir haben immer gesagt, falls es Investoren gibt, die einsteigen wollen, sind wir bereit." Alles in allem sei sein Unternehmen mit der aktuellen Situation aber hochzufrieden. "Für Genii Capital ist es eine hervorragende Plattform, um unser Business zu entwickeln. Mit unseren Sponsoren reden wir nicht nur über die Werbung auf dem Auto, sondern auch über weitere Geschäftsbereiche."

Nach der starken Saison 2012, in der sich Lotus Platz drei in der Fahrer- und Platz vier in der Konstrukteurswertung sicherte, gibt es ohnehin nicht viele Gründe, die für ein Ende des Formel-1-Engagements sprechen würden. Im Gegenteil: Mit Coca-Cola, das seine Energy-Drink-Marke 'Burn' mithilfe von Lotus in der Formel 1 promoten will, steht Lotus ab 2013 ein starker Partner zur Seite .

Und so bekommt die lange Zeit notorisch klamme Truppe aus Enstone offenbar langsam auch finanziell die Kurve - auch wenn sich der Etat noch nicht mit dem von Red Bull, Ferrari oder McLaren vergleichen lässt. "Wir sind nahe an den Top-Teams", sagte Lopez. "Wir werden von Microsoft, Unilever und Coca-Cola finanziert. Das demonstriert unseren Stellenwert. Im Moment beschäftigen wir 547 Mitarbeiter. Alles ist gut."