Die Steigerung war unverkennbar. Während die Williams-Piloten 2011 gerade einmal fünf Pünktchen einfuhren, ergatterten die Fahrer des Traditions-Rennstalls in der vergangenen Saison 76 Zähler - die beste Ausbeute seit 2004. Der Höhepunkt war der Rennsieg von Pastor Maldonado in Barcelona, mit dem er dem neunmaligen Konstrukteurs-Weltmeister den ersten Triumph seit rund acht Jahren bescherte.

Für den früheren Williams-Boss Adam Parr kommt der Erfolg seines ehemaligen Teams nicht unerwartet. Auch wenn er den Erfolg nach seinem Abgang zu Beginn der abgelaufenen Saison nicht an der Strecke miterlebte, seien die Weichen dafür bereits im Jahr zuvor gestellt worden, erklärte er. "2012 war das Ergebnis von 2011", sagte der Brite im Interview mit Richland F1. "Meine größte Leistung war es, dass Team finanziell wieder auf die Beine zu bekommen und anschließend die technischen Voraussetzungen für Rennsiege zu schaffen."

Sein Anteil am späteren Erfolg Maldonados sei demnach nicht zu unterschätzen. "Man könnte sagen, der Spanien Grand Prix war mein bester Moment in der Formel 1 - auch wenn ich nicht mehr dabei war", unterstrich er. Parr räumte ein, dass Williams die eigenen Erwartungen mit dem Sieg in der katalanischen Hauptstadtweit übertroffen hätte. Vollkommen zufriedenstellend sei das abgelaufene Jahr allerdings nicht gewesen, stellte er klar, die Truppe aus Grove sei noch nicht da, wo sie hinwolle. Für die Zukunft hält Parr das Team aber für gut aufgestellt.

Auch wenn es ihm für den ausgemusterten Bruno Senna Leid täte, sei es die richtige Entscheidung gewesen, 2013 auf Valtteri Bottas zu setzen. "Valtteri ist unglaublich talentiert, keine Frage", meinte der britische Geschäftsmann und Buchautor. "Das Team musste irgendetwas tun, um ihn zu halten. Ich hoffe allerdings, dass ich Bruno auch 2013 sehe." Mit der Paarung Maldonado-Bottas sei Williams nun fast alles zuzutrauen, meinte Parr. "Wenn es gelingt, Pastor und Valtteri ein Auto zur Verfügung zu stellen, das genauso konkurrenzfähig ist wie das von 2012, dann kann Williams den Konstrukters- und einer der Piloten den Fahrer-Titel gewinnen."