Verbal haben sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo in den vergangenen Wochen nicht viel geschenkt. Dennoch betonte der Brite nun, dass er weiter mit seinem italienischen Gegenspieler befreundet ist. Losgegangen war die ganze Geschichte nach dem Saisonfinale in Brasilien, als Ferrari die FIA um eine Klarstellung bezüglich der Frage bat, ob Sebastian Vettel in Interlagos möglicherweise unter gelben Flaggen überholt hatte. Ecclestone äußerte sich zu dem Vorgehen nicht gerade erfreut und bezeichnete es als Witz.

Bald darauf meinte Montezemolo, dass es nicht mehr gut für die Formel 1 sei, wenn Ecclestone sie alleine führe, außerdem sei er zu alt. Trotz dieses Hin und Her will der Brite die Beziehung zum Ferrari-Präsidenten weiter als Freundschaft bezeichnen. "Montezemolo ist immer noch ein Freund und ich bin überzeugt, dass er nicht wirklich die Absicht hatte, diese Dinge über mich zu sagen - über mein Alter und meine Fähigkeit, meine Arbeit fortzusetzen. Ich bin glücklich, das sind nur Rollenspiele", erklärte Ecclestone der Corriere della Sera.

Ein Ende seiner Arbeit hat er noch lange nicht im Sinn. Statt der von Montezemolo angeregten Verjüngung möchte der Brite unbedingt weiter die Führungsrolle in der Formel 1 behalten. Sein Ziel ist es, dass in der Formel 1 gedacht und gehandelt wird, als wäre sie der wichtigste Sport der Welt. "Ich werde weiter mit meinen Ideen helfen - ich habe noch genügend übrig." Sorgen, dass er wegen des Bestechungsskandals rund um Gerhard Gribkowsky und den Verkauf der F1-Anteile der BayernLB an CVC im Jahr 2005 von deutschen Gerichten bestraft wird, hatte er nicht. "Ich wäre besorgt, wenn ich schuldig wäre. Aber das bin ich nicht. Wollen sie mich schnappen? Das weiß ich nicht und es ist mir egal. Ich weiß nur, dass Leute alles probieren, wenn Geld im Spiel ist." Sollte er angeklagt werden, könnte er dennoch seinen Posten verlieren.