Die Zahl der verbleibenden Cockpits in der Formel 1 ist auf zwei zusammengeschrumpft. Die Warteschlangen für einen Platz bei Force India oder Caterham sind daher umso länger und auch Posten als Test- und Ersatzfahrer sind begehrt. Vitaly Petrov hofft nach wie vor auf einen Verbleib bei Caterham, für die er beim Brasilien GP den finanziell bedeutenden zehnten Rang in der Konstrukteurs-WM herausfuhr.

"Im Moment ist von unserer Seite alle notwendige Arbeit getan und es liegt an Caterham, zu entscheiden", erklärte seine Managerin Oksana Kosachenko gegenüber sportbox.ru. Es sei schwierig zu sagen, ob Caterham eine Entscheidung unmittelbar nach Weihnachten treffen werde, meinte sie. Der neue Teamchef Cyril Abiteboul erklärte lediglich, dass eine Entscheidung kurz bevorstehe. "Ja, Vitaly ist unter den Bewerbern, aber das gleiche gilt für sechs andere Fahrer", bestätigte Kosachenko gegenüber f1news.ru.

Der aktuelle GP2-Champion Davide Valsecchi hat seine Hoffnungen auf einen Stammplatz in der Königsklasse dagegen bereits aufgegeben. "Ich dachte wirklich, dass ich die finanzielle Unterstützung finden würde, die es mit erlaubt hätte, ein Team für 2013 zu finden, aber die verschiedenen Möglichkeiten haben sich abgeschwächt", gestand der Italiener. Er hatte auf das Cockpit von Romain Grosjean geschielt, als Lotus nach einer turbulenten Saison des Schweizers mit französischer Rennlizenz mit der Vertragsverlängerung zögerte. "Aber am Ende hat er es verdient, denn er hat gezeigt, dass er sehr schnell ist", zeigte sich Valsecchi als fairer Verlierer.

Davide Valsecchi durfte in Abu Dhabi im Lotus Platz nehmen., Foto: Sutton
Davide Valsecchi durfte in Abu Dhabi im Lotus Platz nehmen., Foto: Sutton

Nun hat er eine andere Option ins Auge gefasst. "Zum jetzigen Zeitpunkt arbeite ich daran, den Platz als Lotus' dritter Fahrer zu erhalten", erklärte er gegenüber Italiaracing. "Ich denke, im Moment ist es die einzige Hoffnung, ihr dritter Fahrer zu werden, was nicht schlecht wäre, denn Lotus ist das viertbeste Team der Welt." Das gleiche wird sich jedoch auch der bisherige Ersatzfahrer Jerome D'Ambrosio denken, der im Zuge von Grosjeans Sperre seinen ersten Renneinsatz für das Team erhielt und sich wacker schlug.

Pedro de la Rosa sieht sich nach dem wohl sicheren Aus von HRT ebenfalls nach einem Job als Test- und Ersatzfahrer um. Diese Funktion hatte er viele Jahre bei McLaren inne, eine Rückkehr nach Woking schließt der Spanier jedoch aus. "Ich habe besonders gerne bei McLaren gearbeitet, darüber gibt es keinen Zweifel", erklärte er gegenüber f1news.ru. "Ich habe meinen Weg eingeschlagen und ich lebe mit meiner Entscheidung, also werde ich nicht zu McLaren zurückkehren, selbst wenn die Türen weit offen stehen, denn ich bin bereits zwei Mal gegangen", spielte er auf seine Zeit bei HRT sowie Sauber an.

Eine Rückkehr zu den Schweizern kann sich de la Rosa allerdings noch viel weniger vorstellen als zu McLaren, denn er hält keine großen Stücke auf die Truppe von Peter Sauber. "Das Team, was ich am wenigsten mag? Sauber. Ich mochte es nicht, dass sie jedes Problem dem Fahrer zur Last gelegt haben und nicht dem Auto, das ganz offensichtlich nicht den Speed hatte", erläuterte er. "Ich bin zuversichtlich, dass ich der Formel 1 als Test- oder Ersatzfahrer erhalten bleibe, aber es gibt für nichts eine Garantie."