Während sich Sebastian Vettel nicht auf die Frage äußern wollte, ob er Mitleid mit Fernando Alonso nach dessen verpasstem WM-Sieg hatte, sprang nun Teamkollege Mark Webber in die Bresche. Der Australier hatte in gewisser Weise Verständnis für Alonsos Enttäuschung, nachdem er zum zweiten Mal in drei Jahren bei Ferrari nur knapp am großen Triumph vorbei schrammte. "Ich denke, dass er das ganze Jahr über keinen Fehler gemacht hat", lobte Webber den Spanier. "Ich denke, dass er deshalb so enttäuscht ist. Er hatte wohl das Gefühl, alles gegeben zu haben."

Auch Webber war der Ansicht, dass Alonso nicht mehr aus sich hätte herausholen können. Während Red Bull in der zweiten Saisonhälfte wiedererstarkte und mit dem RB8-Boliden das stärkste Auto im Feld präsentierte, kämpfte Alonso einen Großteil des Jahres mit dem immer wieder schwächelnden F112. "War es seine beste Saison, bezogen auf seine persönlichen Möglichkeiten", fragte Webber im Hinblick auf den zweifachen Weltmeister. "Das könnte schon sein. Viel mehr hätte er nicht machen können."

Rückblickend betrachtet hatte Webber zumindest einen kleinen Anteil an Vettels drittem WM-Erfolg nacheinander: Beim Großen Preis von Großbritannien überholte er den führenden Alonso in den Schlussrunden und so musste sich der Ferrari-Star mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Der Sieg hätte sieben Zähler mehr bedeutet. "Am Ende fehlten ihm drei Punkte... es war Glück, dass ich ihn in Silverstone überholte", sagte Webber mit einem Lächeln, wohl wissend, dass dieses Rennen mit Sicherheit nicht entscheidend über den Ausgang der Weltmeisterschaft war.