2,3 Sekunden - nicht länger brauchte die Boxencrew von McLaren, um in Deutschland die vier Reifen von Jenson Button zu wechseln. Trotz dieser beeindruckenden Zahl glaubt Sam Michael, dass die Grenze nach unten noch offen ist. "Wir sind schon nahe am Limit, aber noch nicht ganz. Deshalb werden die Winter-Wochen ziemlich arbeitsintensiv, denn unser Ziel ist es, Boxenstopps innerhalb von zwei Sekunden zu absolvieren", verriet Michael.

Der Grund ist aber nicht die Jagd nach Rekorden, sondern die Tatsache, dass man mittels eines perfekten Boxenstopps Positionen gut machen kann. "In Hockenheim freuten wir uns nicht so sehr über den Rekord, sondern darüber, dass wir durch den Stopp an Vettel vorbeigingen", erzählte Michael. Geht es nach McLaren, dann werden künftig alle Boxenstopps nicht länger als zwei Sekunden dauern.

"Unser Ziel ist es, dass Zwei-Sekunden-Boxenstopps Standard in der Formel 1 werden und nicht als Eintagsfliege angesehen werden", erklärte der Brite. Dafür brauche man die richtigen Leute und das richtige Equipment. "Wir werden für nächstes Jahr ein paar technologische Änderungen vornehmen. Im Vergleich zu unserer Vorbereitung auf den diesjährigen Saisonstart, wird die Vorbereitung auf das erste Rennen 2013 völlig anders aussehen", sagte Michael.

Seiner Ansicht nach haben die Boxencrews von McLaren und Red Bull gegen Saisonende 2012 alle anderen abgehängt. Ferrari überzeugte noch zu Saisonbeginn an der Box, im Verlauf des Jahres stellte sich allerdings Stillstand ein. "Red Bull und wir waren fünf oder sechs Zehntel schneller als alle anderen, wobei Red Bull erst in den letzten Rennen auf uns aufgeholt hat. Sie haben definitiv einige Dinge verändert und ich weiß auch, welche", stellte Michael klar.