Was lange währt, wird endlich gut. Dieser Sinnspruch lässt sich wohl ohne große Einwände auf die knapp acht Jahre dauernde Leidenszeit von Williams anwenden. Im Herbst 2004 gewann Juan Pablo Montoya den letzten Grand Prix für den Traditionsrennstall aus Grove, ehe sich am 13. Mai dieses Jahres Pastor Maldonado in die Sportgeschichtsbücher eintrug und auf dem Circuit de Catalunya als erster Venezolaner die Siegestrophäe in die Höhe strecken durfte.

Dickie Stanford konnte den Triumph kaum fassen, Foto: Sutton
Dickie Stanford konnte den Triumph kaum fassen, Foto: Sutton

Es war jedoch nicht nur ein Sieg für den streitbaren Maldonado, es war vor allem ein Triumph für Williams. Im Vorjahr erreichte das Team lediglich magere fünf WM-Punkte und fuhr damit ein wahrhaftiges Debakel ein. Es wurde bereits befürchtet, dass Williams denselben Weg wie Tyrrell, Brabham und Konsorten antreten müsse und ein weiterer ruhmreicher Name aus der Formel 1 verschwinden würde.

Doch glücklicherweise blieb dies eine düstere, sich nicht erfüllende Prophezeiung und in einer Zeit, in der es für die alteingesessenen Teams fraglos nicht einfach ist, sich über Wasser zu halten, kullerte dem einen oder anderen Traditionalisten gewiss eine Träne über die Wange - spätestens als Urgestein Dickie Stanford den Pokal für den siegreichen Konstrukteur entgegennehmen durfte.

Der Wert von Maldonados Sieg ging für Williams weit über die herkömmlichen messbaren Parameter wie Punkte und Siegesprämien hinaus, denn seit dem Rennen in Barcelona weiß die Konkurrenz wieder: Mit Williams ist weiterhin zu rechnen! Und für potenzielle Sponsoren wäre es wohl kein kapitaler Fehler, das eine oder andere Pfund in Grove zu investieren...