Lotus zählt zu den wenigen verbliebenen Teams, die ihre Fahrerpaarung für die kommende Saison noch nicht bekanntgegeben haben. Momentan steht nur fest, dass Formel-1-Rückkehrer Kimi Räikkönen für den Rennstall mit dem traditionsreichen Namen weiterhin ins Steuer greifen wird, während Romain Grosjeans Zukunft unklar ist. Zwar beteuerten sowohl Teamchef Eric Boullier als auch Besitzer Gerard Lopez, dass man mit dem in Genf geborenen Franzosen weiterarbeiten möchte, noch wurde diese Vereinbarung aber nicht in einen Vertrag gegossen.

"Es gibt keinen Platz für Mitleid", äußerte sich Grosjean gegenüber einer schweizerischen Zeitung zu seiner Situation. "Aber das ist auf diesem Top-Level normal. Formel-1-Cockpits sind knapp, es gibt keine Geschenke." Der 26-Jährige fiel 2012 durch gute Ergebnisse auf und schaffte drei Mal den Sprung auf das Podium, sorgte aber auch für zahlreiche Unfälle, die ihm sogar eine Sperre einhandelten - Grosjean musste den Großen Preis von Italien im September aus der unfreiwilligen Zuschauerrolle verfolgen.

"Ich habe viel gelernt - mehr als ich erwartet habe", gab der vertragslose Lotus-Pilot zu. "Aber die Formel-1-Welt ist schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe." Vor allem die Zeit nach seiner Sperre sei nicht einfach gewesen, denn der Franzose kam nicht mehr über den siebten Rang hinaus und wies schlussendlich 114 Punkte Rückstand auf Räikkönen auf. "Als ich zurückkam, sah ich, dass es einen Berg zu erklimmen gab. Und als ich ihn zu besteigen begann, sah ich erst, wie hoch er wirklich ist", gab Grosjean sich philosophisch.