Das von Ferrari angezettelte Flaggen-Drama rund um Sebastian Vettels vermeintlich verbotenes Überholmanöver in Brasilien hielt in den letzten Tagen die Sportwelt in Atem. Teamchef Stefano Domenicali erklärte nun, dass es nie Ferraris Absicht war, Vettel in Misskredit zu bringen, es sei lediglich die Pflicht der Scuderia gewesen, in dieser Sache genauer nachzuhaken.

"Ich bin der Meinung, dass es die Pflicht unseres Teams war, sicherzustellen, dass die Weltmeisterschaft bestmöglich endet, was sowohl im Interesse der Meisterschaft, als auch des Teams und unserer Fahrer steht", sagte Domenicali. Man habe bei der FIA nachgefragt, um aufgrund der zahlreichen im Internet kursierenden Gerüchte und Videos Klarheit zu gewinnen, wollte aber keineswegs Vettels Titel in ein schlechtes Licht rücken. "Daher war es ein sehr rationaler und korrekter Ansatz von Ferrari, um sicherzugehen, dass wir verstanden haben", führte Domenicali aus. Die Scuderia habe mittlerweile eine Klarstellung von der FIA erhalten und kenne daher ihre Position, betonte der Teamchef.

Nachdem diese Causa nun endgültig vom Tisch ist, richtet man bei Ferrari den Blick nach vorne, um im kommenden Jahr abermals um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können. "Ich glaube, dass Fernando [Alonso] den Titel in diesem Jahr verdient hätte und wir müssen sicherstellen, dass er im kommenden Jahr in der Lage ist, ihn zu gewinnen", gab Domenicali die Marschroute vor.

Viel Polemik

Ganz konnte der 47-Jährige dann aber doch nicht vom Thema der letzten Tage ablassen und erklärte, dass Ferrari stets alles tun werde, um zu gewährleisten, dass jeder die Regeln befolgt. "Es gab viel Polemik - nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in der Vergangenheit", sagte Domenicali. "Das ist Teil der Formel 1 und nicht nur der Formel 1. Wenn wir als Sportsmänner uns nicht an das Prinzip halten, dass die FIA die Pflicht hat darauf zu achten, dass sich jeder dem Reglement fügt und wir nicht daran glauben, wäre es besser, einen anderen Job zu machen."

Domenicali betonte, dass sich das Reglement freilich sehr stark am Limit bewegen würde und dieses oftmals sehr dünn und schwierig zu greifen sei. Allerdings werde Ferrari auch künftig darauf achten, nicht durch Regelübertretungen ins Hintertreffen zu geraten. "Was ich garantieren kann ist, dass wenn wir etwas sehen sollten, wir dafür sorgen werden, dass wir die Formalitäten befolgen, um sicherzustellen, dass unsere Rechte komplett geschützt sind", sagte der Italiener.