In seiner letzten Kolumne für die BBC analysierte Ex-Toro-Rosso Pilot Jaime Alguersuari nicht nur den WM-Kampf, sondern auch die Performance von Force India. Besonders beeindruckt zeigte er sich dabei von Nico Hülkenbergs Auftritt in Brasilien. "Er hätte vielleicht gewonnen, wenn er nicht mit Lewis Hamiltons McLaren kollidiert wäre, als er versuchte, zum zweiten Mal in Führung zu gehen", mutmaßte Alguersuari. Man müsse in solchen Situationen aggressiv sein, meinte der Pirelli-Testpilot, und Hülkenberg habe wohl das Grip-Niveau in Kurve eins überschätzt und sei deshalb in Hamiltons Boliden gerutscht.

Der Force India sei ein wirklich gutes Auto, betonte Alguersuari. Ebenso sei Hülkenberg ein großartiger Fahrer, der großartige Arbeit geleistet habe. "Er hat das Talent und hat einen ausreichend guten Job gemacht, um auf dem Podium zu stehen, und er wäre dort gelandet, wenn er nicht diesen Fehler begangen hätte", war er überzeugt. Hülkenbergs Leistung habe etwas zu Tage gebracht, was viele Leute wegen des WM-Kampfes wohl nicht bemerkten.

"Der Force India war im letzten Drittel der Saison sehr stark. Wenn man sich die letzten drei Jahre von ihnen ansieht, ist das oft so. Sie beginnen mit einem nicht besonders wettbewerbsfähigen Auto und werden dann immer besser und beenden das Jahr auf den besten sieben oder acht Positionen", meinte Alguersuari. "Aus meiner Sicht sind sie das Team, das das Auto über das Jahr am meisten entwickelt."

Dass Alguersuari Force India Rosen streut, liegt jedoch sicherlich nicht nur in der Leistung des Teams begründet. Denn der Spanier kämpft um das Cockpit neben Paul di Resta, das durch den Wechsel Nico Hülkenbergs zu Sauber frei wurde. "Ich freue mich darauf, nächstes Jahr hoffentlich in einem guten Team Rennen zu fahren. Die Situation ist nicht einfach, aber ich denke, es kann klappen", schrieb Alguersuari in seiner Kolumne. "Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen gute Neuigkeiten erhalte."