Bis zur letzten Runde musste Sebastian Vettel beim Saisonfinale in Brasilien um seinen Titel kämpfen. Wegen des defekten Boxenfunks blieb den Zuschauern allerdings die erste Reaktion des frischgebackenen Dreifachweltmeisters verwehrt. "Es fällt alles von einem ab. Man ist die ganze Zeit so fokussiert auf diesen einen Moment, man konzentriert sich von Runde zu Runde", beschreibt Vettel seine Gemütslage nach der Zieldurchfahrt.

Die lange Saison ging auch an Vettel nicht spurlos vorbei. "Man kann sich das ganze Jahr über nie Zeit nehmen, mal durchzuatmen." Es sei schwer, am Ende zu begreifen, dass die Saison jetzt vorbei ist, dass das Ziel erreicht ist. "Deswegen herrscht im ersten Moment eine Leere. Man weiß nicht, wie man das einsortieren soll, weil man bis zuletzt - in diesem Fall bis zur letzten Runde - voll unter Strom stand", so Vettel.

Der Red Bull-Pilot freut sich nach einem straffen Terminplan auf eine besinnliche und ruhige Weihnachtszeit - und auf die WM-Trophäe. Die musste er nämlich im Oktober abgeben, sie wird jedes Jahr für einen eventuell neuen Besitzer aufbereitet. "Es war kein einfacher Abschied, aber jetzt weiß ich ja, dass ich den Pokal wieder bekomme - und ich glaube, der Küchentisch freut sich auch." Es sei etwas sehr besonderes, immer wieder zu schauen, welche Namen darauf eingraviert sind. "Dass man dann am Ende drei Mal selbst drauf steht, das Gefühl kann man nicht beschreiben."