In den Ohren der Konkurrenz muss es wie eine Drohung klingen. Red Bull glaubt, dass mit dem dritten Doppelerfolg in Fahrer- und Teamwertung das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Im Gegenteil: Das Top-Team der letzten Jahren haben durchaus noch Potenzial, sich zu verbessern und weitere Titel zu gewinnen. Das ist zumindest die Ansicht von Teamchef Christian Horner, der Red Bull auch für 2013 in der Favoritenrolle sieht.

"Wir haben eine sehr starke Gruppe beisammen, wir können uns immer verbessern", erklärte der Brite. "Wir haben in diesem Jahr einige Dinge gelernt und werden das Gelernte in Zukunft anwenden." Seiner Meinung nach gehöre diese Eigenschaft zu den großen Stärken des Weltmeister-Rennstalls. "Wir sind nie zufrieden. Unser Blick ist immer nach innen gerichtet, egal, ob es sich um die Fahrer, Ingenieure oder Techniker handelt", betonte er. "Dieses Verlangen, immer das Beste rauszuholen, hat uns die letzten drei Jahre an der Spitze gehalten."

Bereits 2012 hätte diese Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, den Ausschlag gegeben. Die Erfolge der abgelaufenen Saison sei vor allem vor dem Hintergrund des schwierigen Saisonstarts nicht hoch genug einzuschätzen. "Das war mit Abstand unsere größte Leistung", meinte Horner. "Als wir letzte Woche die Konstrukteurs-WM gewonnen haben waren wir zurückhaltend. Wir wussten, dass der Job erst zur Hälfte erledigt ist."

Was für ein Kraftakt dem Team beim letzten Saisonrennen in Brasilien noch bevorsteht, hätte aber wohl auch der Red-Bull-Boss nicht erwartet. "Mehr Stress, als wir im Regen hatten, ging nicht. Aber wir sind fokussiert geblieben und haben die Nerven behalten", berichtete Horner. "Nicht nur in Brasilien, sondern in allen 20 Rennen." Ein Extralob sprach der 39-Jährige Sebastian Vettel aus, der mit großartigem Beispiel vorangegangen sei. "Sebastian hat nie aufgegeben. Er war wild entschlossen und wollte die Meisterschaft unbedingt."