Der Zeitpunkt stand zwar schon lange vorher fest, dennoch war McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh einigermaßen emotional, als Lewis Hamilton sein letztes Rennen für sein Team beendet hatte. Erschwerend kam hinzu, dass der Weltmeister von 2008 statt eines potentiell starken Ergebnisses einen Ausfall hinnehmen musste, nachdem er mit Nico Hülkenberg kollidiert war. Der Vertrag Hamiltons endet zwar erst am 31. Dezember, für Whitmarsh war das letzte gemeinsame Rennwochenende aber noch einmal ein Zeichen dafür, wie eng das Team und sein Fahrer in den Jahren der Zusammenarbeit seit der Zeit im Kart zusammengewachsen waren.

"Ich bin sehr traurig deswegen, denn ich habe ihn seit mehr als 15 Jahren persönlich gekannt und ich habe ihn in tollen, tollen Momenten erlebt", sagte der Teamchef. Hamilton sei ein großartiger Mensch, ein wichtiger Aktivposten für jedes Team und daher sei der Abschied noch enttäuschender, fuhr Whitmarsh fort. "Es ist emotional, aber wir sind ein hartes Team und wir müssen weitermachen. Unser Auto für nächstes Jahr dürfte gut werden und wir werden da rausgehen und unser Bestes geben."

Mehr geboten als jedem anderen

Das Beste gegeben hatte Whitmarsh nach seiner Meinung auch, als er versuchte, Hamilton zum Bleiben zu überreden. Daher wollte er sich keine weiteren Gedanken darüber machen, ob er mehr hätte tun können, um seinen Fahrer vom Wechsel zu Mercedes abzuhalten. "Wie Lewis verbringe ich nicht viel Zeit mit so etwas. Es ist, wie es ist. Ich weiß, das Angebot, das wir gemacht haben, war finanziell gesehen höher als bei jedem anderen Fahrer in der Formel 1 - von ihm selbst einmal abgesehen. Ich nehme an, er bekam ein besseres Angebot, aber so ist das Leben."

Und das Leben geht weiter. Wie sich McLaren und Mercedes 2013 leistungstechnisch vergleichen lassen, steht noch in den Sternen, auch wenn Whitmarsh für sein eigenes Auto gute Vorzeichen sieht. Fest steht, es wird alles wieder bei null beginnen und jeder wird ein Auge darauf haben, ob Hamilton oder McLaren den Kampf um die erfolgreichere Trennung gewinnt. Whitmarsh will es seinem Ex-Fahrer in keinem Fall einfach machen. "Er war lange Zeit ein Freund und Kollege. Nächstes Jahr wird er ein Konkurrent. Wir werden versuchen, ihn zu schlagen. Ich bin mir sicher, wir werden weiter eine gute Beziehung haben, wir werden angemessen gegeneinander kämpfen und wir werden da rausgehen und schauen, wie wir miteinander auskommen."