Wäre das Team von Marussia mit Renault-Motoren unterwegs, dann hätte Red Bull Racing nach dem Freitag in Brasilien wohl ein paar Sorgenfalten mehr. Denn der Grund für Charles Pics vorzeitiges Trainingsende in der zweiten Session war die Lichtmaschine, die Red Bull in diesem Jahr bereits mehrfach Probleme gemacht hat. Als Motorkunde bei Cosworth hat Marussia allerdings ein anderes System im Einsatz, womit bei Sebastian Vettel und Co. etwas mehr Ruhe herrschen dürfte. Das Team bestätigte zudem, dass die Lichtmaschine bei Pic eine ältere Spezifikation gewesen sei, als sie im Rennen zum Einsatz kommt.

Pic war aufgrund seines Ausfalls nicht besonders erfreut, hatte aber insgesamt einen guten Tag erlebt. "Es ging gut los, da ich einige Aerodynamik-Tests erledigte, während ich mich an meine letzte neue Strecke gewöhnte. Am Nachmittag konzentrierten wir uns mehr auf das Setup und das Verhalten der Reifen bei Bedingungen, die dem Rennen ähnlich sein könnten. Wir erhielten aber keine guten Daten zu den [weicheren] Option-Reifen und gegen Ende der Session musste ich leider von der Strecke, weil die Lichtmaschine ein Problem hatte", berichtete Pic. Als Fazit blieb für ihn: Die Pace auf dem Longrun war gut, im Qualifying muss sie noch besser werden.

Wie sehr sich diese Erkenntnisse bewahrheiten, war dank des unsicheren Wetterberichts aber noch offen. Trotz des möglicherweise kommenden Regens im Laufe des Wochenendes hatte Marussia aber keine Wahl, als mit den Bedingungen zu arbeiten, die vorherrschten. "Wir testeten die Reifen also für ein eventuelles Trockenrennen", sagte Teamchef John Booth. "Auch wenn das dem Wetterbericht zu widersprechen scheint, war dies das einzige, worauf wir uns vorbereiten konnten, da es heute keine Regenbedingungen gab."