21 Jahre Formel 1, sieben Titel, 91 Grand-Prix-Siege - so lässt sich die illustre Karriere von Michael Schumacher in wenigen Worten zusammenfassen. Kurz vor seinem finalen Rennen in Brasilien ließ der Rekordchampion seine Laufbahn noch einmal Revue passieren. Mit überraschendem Ergebnis: Viel habe sich seit seinen Anfängen in der Königsklasse eigentlich nicht verändert. "Natürlich haben sich ein paar Dinge verändert, auf der anderen Seite aber auch wieder nicht", meinte er. "Die Grundprinzipien sind die gleichen, es hat nur eine Anpassung an die Rennsituationen gegeben."

Der größte Unterschied bestünde darin, dass die Abstände geringer geworden seien. "Früher konntest du deinem Teamkollegen Sekundenzeiten aufbrummen", erzählte Schumacher. "Inzwischen wird das aber alles durch die Aerodynamik ausgeglichen, die viel stabiler geworden ist. Mehr als ein paar Zehntel kannst du deinem Konkurrenten nicht mehr abnehmen."

Doch auch im Zehntelbereich ließ der inzwischen 43-Jährige seine Teamkollegen regelmäßig hinter sich. Ganz besonders gut habe das in seiner Zeit bei Ferrari geklappt. "Dein Lieblingsauto ist natürlich das, an dem du am meisten optimieren kannst", erklärte er. "Die meiste Freiheit hatte ich bei den Autos von 2002 bis 2004. Mit den elektronischen Hilfsmitteln und den damaligen Reifen konnte ich bei den Kurvengeschwindigkeiten, den Rundenzeiten und der Effizienz das Optimum herausholen."

Ob V12 oder V8 sei dabei fast zweitrangig. "Beide Autos haben ihre Vor- und Nachteile, die Fahrbarkeit ist immer ein großes Thema. Wichtig ist vor allem das Gesamtpaket des Autos und die Aerodynamik." Seine Formel für das perfekte Auto beschrieb Schumacher wie folgt: "So wenige Zylinder wie möglich bei maximaler Leistung."