Für Romain Grosjean endet am kommenden Sonntag seine erste komplette Saison in der Formel 1. Doch während er sich an seinen Platz in der zweiten Startreihe in Australien, das erste Podest in Kanada oder den Kampf um den Sieg gegen Sebastian Vettel in Valencia sehr gerne erinnert, gab es auch einige weniger schöne Momente. Dazu zählt vorrangig seine Sperre für den Italien GP, die er sich durch einen Start-Crash nach dem anderen einhandelte.

Besonders lehrreich war für den 26-Jährigen die Saison seines Teamkollegen Kimi Räikkönen, der bisher alle Rennen 2012 beendete. "Das hat mich gelehrt, dass man mit Konstanz eine gute Chance auf einen guten WM-Platz hat", so der Lotus-Pilot, der trotz aller Zwischenfälle immer noch den neunten Platz in der Gesamtwertung hält. Für 2013 erwartet er sich dennoch eine Steigerung, da klar sei, wie die Saison ablaufe und in welchen Bereichen noch Verbesserungen nötig sind. "Ich hoffe, ich bin stärker. Normalerweise heißt es, im ersten Jahr lernen und im nächsten gewinnen, aber in der Formel 1 ist das ein bisschen schwierig", schmunzelte Grosjean.

Für den Großen Preis von Brasilien sieht der 26-Jährige aber gute Chancen auf einen vernünftigen Saisonabschluss, insofern Lotus den Schwung aus Austin habe mitnehmen können. Dort war er bereits in der neunten Runde nach einem Dreher zum Reifenwechsel gekommen und musste die restlichen 47 Runden auf dem anderen Satz bewältigen. "Wir wussten nicht, ob es möglich ist, aber nach meinem Dreher schüttelte es mich im Auto wie eine Kokosnusspalme", lachte der am Ende Siebtplatzierte.

Lieber mehr Reifenabbau

Prinzipiell ist Grosjean aber kein Fan von derartigen Rennen, denn er mag es lieber, wenn der Reifenabbau die Strategien offener gestaltet. "Im Moment ist es für jeden einfach, nur einen Stopp zu fahren", so der GP2-Meister des Vorjahres. Wenngleich das Rennen in Austin dennoch nicht langweilig gewesen sei, gefiel ihm beispielsweise der Kanada GP deutlich besser, in dem die Autos auf den Reifen sehr abweichende Leistungen zeigten. "Mit mehr Reifenabbau gibt es deutlich mehr Überholmanöver, das mag ich lieber."

Nun will er in Interlagos einen guten Abschluss setzen und wenn möglich auf das Podest fahren - seiner Meinung nach kein einfaches Unterfangen. "McLaren und Red Bull scheinen für uns zu schnell, aber wir können einiges zeigen. Unsere Rennpace war sehr gut und hoffentlich ist das auch hier wieder der Fall", so Grosjean, der sich um das Wetter noch keine Gedanken machen will, da es eh nicht vorhersehbar wäre.