Damon Hills große Stunde schlug 1996, als er sich im Williams-Boliden zum Weltmeister krönte. In den folgenden Jahren musste er sich jedoch bei Nachzüglern wie Arrows und Jordan verdingen, zeigte sein Können aber auch unter diesen schwierigen Umständen und feierte für die Mannschaft von Eddie Jordan sogar einen Sieg, während ihm der Triumph für Arrows in der Hitze Ungarns aufgrund eines technischen Gebrechens auf den letzten Metern entrissen wurde.

Heute ist Hill Präsident des British Racing Drivers' Club und als Analytiker für das englische Fernsehen tätig, weshalb er das aktuelle Geschehen auf der Rennstrecke ganz genau im Blick hat. Im Vorfeld des Saisonfinales warnt der Brite davor, Fernando Alonso bereits abzuschreiben, obwohl der Ferrari-Pilot einen Rückstand von 13 Punkten auf Sebastian Vettel aufweist. "Er fährt so clever und herausfordernd, dass er immer etwas Außergewöhnliches schaffen kann", zeigte sich Hill vom Spanier begeistert und schätzte die Titelchancen mit 65:35 zugunsten Vettels ein.

Alonso ist zwar sechs Jahre älter als Vettel, doch in puncto Erfolg hat der Heppenheimer den Asturier bereits überflügelt. "Er ist ja auch schon eine ganze Weile dabei. Seine Routine ist eine seiner Stärken - obwohl er noch vergleichsweise jung ist", sagte Hill gegenüber der Welt. "Irgendwann kann er daher vielleicht sogar Michael Schumachers Marke von sieben WM-Titeln attackieren." Die Bestmarke des Kerpeners zu erreichen, sei zwar noch ein weiter Weg, aber Vettel könnte sicherlich in diese Region vorstoßen, betonte der 52-Jährige. "Wenn Vettel in Brasilien gewinnt, holt er danach in seiner Karriere ganz sicher auch noch zwei weitere Weltmeisterschaften. Mindestens."