Wie hast du reagiert, als man dich mit der Strafen-Idee konfrontiert hat?
Felipe Massa: Klar war ich heute früh nicht glücklich. Es ist unmöglich, dass ein Fahrer, wenn er fünf Plätze in der Startaufstellung preisgeben muss, glücklich ist. Es hat mich natürlich schon geärgert, aber es war zum Wohl des Teams. Alles was Ferrari will, ist, bis zum Ende mit Fernando um den Titel zu kämpfen und zu versuchen, dass er doch noch Weltmeister wird. Weil es gut für das Team ist, habe ich es akzeptiert. Es ist vielleicht schwierig, einen anderen Fahrer zu finden, der das zu tun akzeptieren würde, was ich heute getan habe.

Dein Rennen war dann aber ausgesprochen stark - auch eine Trotzreaktion?
Felipe Massa: Ich bin heute auch für mein eigenes Wohl gefahren. Von Platz elf auf Platz vier vorzukommen, dabei nur einen Platz am Start zu gewinnen und alle anderen vor mir zu überholen, das ist sensationell. Das hat mich sehr glücklich gemacht. Es war mein bestes Rennen des Jahres, zusammen mit Japan und Korea, aber es fühlt sich heute wirklich ein bisschen an wie ein Sieg. Ich habe meinen eigenen Wert heute sicher gesteigert.

Immerhin hat Ferrari offen gesagt, was da gespielt wurde...
Felipe Massa: Wenn man so etwas tut, dann muss man es wenigstens offen und sauber machen und die Wahrheit sagen. Es bringt überhaupt nichts, da herum zu eiern, irgendwelche Lügengeschichten zu erzählen. Darum habe ich auch von Anfang an das Team darum gebeten, klar zu machen, was das war - ein taktisches Manöver, um Fernando zu helfen, und kein Defekt. Und das haben sie dann ja auch getan.

Was glaubst du, wie das jetzt wieder in Brasilien ankommen wird?
Felipe Massa: Viele Leute werden wieder viel reden, aber ehrlich gesagt, ich muss das tun, was ich für richtig halte, was auch ehrlich ist. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch und ich glaube, dass das der richtige Weg ist. Ich bin glücklich mit meinem Leben, meiner Karriere, allem, was ich erreicht habe und noch erreiche. Man muss die Leute reden lassen und die Dinge für sich richtig machen.